Brilon. Die Gerüchteküche brodelt: In einer Briloner Kneipe soll es zum Einsatz von KO-Tropfen gekommen sein. Die Polizei äußert sich zu den Gerüchten.

Die Nachricht, dass der Bexkeller wieder eröffnet, hat sich bei Facebook schnell verbreitet - ebenso die Gerüchte aus der Vergangenheit, denn in einigen Kommentaren heißt es, dass schon mehrfach KO-Tropfen im Bexkeller eingesetzt worden seien. Gerüchte, die sich allerdings nicht nur auf den Bexkeller beschränken. Vor rund zwei Jahren brach ein Mädchen (damals 16) auf der Michaeliskirmes zusammen, angeblich wegen KO-Tropfen. Bestätigt werden konnte dies allerdings nicht, obwohl das Mädchen im Krankenhaus behandelt wurde. Die Polizei im HSK gibt auf WP-Anfrage zudem an, dass es keinerlei bestätigte Fälle von KO-Tropfen-Einsatz in Brilon gibt, auch nicht im Bexkeller. „Es ist kein Fall mit positivem Nachweis bekannt“, so Flavia Lucia Rogge, Pressesprecherin der Polizei.

KO-Tropfen wirken enthemmend

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KO-Tropfen sind Drogen, die Personen ohne deren Wissen und Einverständnis verabreicht werden. KO-Tropfen wirken unter anderem enthemmend, können Willenslosigkeit herbeiführen und bei Überdosierung auch zu Bewusstlosigkeit oder zum Tod führen. Meistens werden Medikamente wie Narkose- und Beruhigungsmittel sowie Partydrogen als KO-Tropfen eingesetzt, oft mit dem Ziel, Frauen und Mädchen willenlos zu machen.

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Was ist zu tun, wenn man Opfer wurde?

Rogge rät dazu, Getränke bei einem Partyabend in der Öffentlichkeit selbst zu bestellen und auch selbst entgegen zu nehmen. „Getränke sollten nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. Es ist auch nicht ratsam, Getränke von Unbekannten anzunehmen.“ Wichtig sei zudem, gegenseitig auf Freundinnen und Freunde aufzupassen und aufeinander zu achten. Bei körperlich ungewöhnlichen Symptomen wie zum Beispiel Schwindel, Übelkeit, unerklärliche Glücksgefühle, motorische Ausfälle, plötzliche Schläfrigkeit „Filmriss“ etc. sollte schnell gehandelt und das Personal informiert werden. Wichtig ist auch, ärztliche Hilfe hinzuziehen und die Polizei zu informieren. Rogge dazu: „Scham und Angst sollten Sie nicht davon abhalten, die Polizei einzuschalten! Damit die Fälle strafrechtlich verfolgt werden können, müssen sie unbedingt bei der Polizei angezeigt werden. Um die Vergiftung durch KO-Tropfen erfolgsversprechend nachzuweisen, ist schnelles Handeln wichtig.“

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