Winterberg. Die Stadt Winterberg setzt auf erneuerbare Energien: Neue Stadtwerke sollen lokale Wirtschaft und Energieversorgung stärken. Details der Pläne.
Am Donnerstag, den 29. August, wird der Rat der Stadt Winterberg über eine Vorlage zur Gründung und Beteiligung an kommunalen Energieunternehmen beraten. Ziel ist es, die Stadtwerke Winterberg Energie Verwaltungs GmbH und die Stadtwerke Winterberg Energie GmbH & Co. KG zu gründen, um die Erzeugung regenerativer Energien voranzutreiben.
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Die Winterberger Stadtverwaltung plant, durch die Gründung dieser Unternehmen einen „relevanten Beitrag zur klimafreundlichen Energieversorgung“ zu leisten. Die Unternehmen sollen sich auf die Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Vermarktung von Strom und Wärme aus Wind- und Solarenergie konzentrieren. Dies soll nicht nur zur Sicherung der Energieversorgung beitragen, sondern auch die regionale Wertschöpfung stärken.
Details der geplanten Gründung
Der Beschlussvorschlag sieht vor, dass die Stadt Winterberg über die Stadtwerke Winterberg AöR die Hälfte des Stammkapitals und der anfänglichen Kapitalrücklage bereitstellt. Die Beteiligung erfolgt in Zusammenarbeit mit der KT Energie Ventures GmbH, die ebenfalls als Gesellschafter fungieren wird. Bürgermeister Michael Beckmann soll den Vorsitz in den Gesellschafterversammlungen übernehmen, während Dr. Werner Süss von der KT Energie Ventures GmbH als stellvertretender Vorsitzender vorgesehen ist.
Chancen und Risiken
Die Stadt sieht in diesem Vorhaben zahlreiche Chancen, darunter die Stärkung der kommunalen Wirtschaft und die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze. Zudem soll die Beteiligung von Bürgern an der Energieversorgung gefördert werden, um Akzeptanz und regionale Wertschöpfung zu erhöhen. Allerdings bestehen auch Risiken, insbesondere im Hinblick auf die wirtschaftliche Tragfähigkeit und mögliche rechtliche Herausforderungen.
Vergleich mit anderen Kommunen
Winterberg reiht sich mit diesem Vorhaben in eine Reihe von Kommunen ein, die verstärkt auf erneuerbare Energien setzen. Städte wie Freiburg und München haben bereits erfolgreich kommunale Energieunternehmen gegründet, um die Energiewende aktiv zu gestalten. Diese Städte zeigen, dass kommunale Initiativen zur Energieerzeugung nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bieten können.
Lokale Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung
Die Stadt Winterberg verfolgt das Ziel, die Windenergiegebiete im Einklang mit den Interessen der Grundeigentümer und der Bürger zu entwickeln. Geplant ist eine umfassende Bürgerbeteiligung, etwa durch eine Energiegenossenschaft oder Bürgerstiftung, um die Akzeptanz für die Projekte zu erhöhen. Die Stadt möchte sicherstellen, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt und die Bürger von den Erträgen profitieren können.
Nächste Schritte
Sollte der Rat der Stadt Winterberg den Beschluss fassen, werden die notwendigen Schritte zur Gründung der Unternehmen eingeleitet. Dazu gehört auch die Einbindung der Bürger durch Informationsveranstaltungen und Beteiligungsmodelle. Die Verwaltung hat bereits angekündigt, dass Vertreter der KT Energie Ventures GmbH in der Ratssitzung anwesend sein werden, um den „Winterberger Weg“ vorzustellen und Fragen zu beantworten. Mit diesem Schritt möchte Winterberg eine Vorreiterrolle in der regionalen Energiewende einnehmen und gleichzeitig die lokale Wirtschaft stärken.