Winterberg. Der Aufbau der Winterberger Kirmes läuft auf Hochtouren. Hier sind die ersten Fotos und Eindrücke des Events im beliebten Urlaubsort.

Fahrgeschäfte im Aufbau, kleine Kräne, viel Verkehr – auf dem Kirmesplatz in Winterberg herrscht in diesen Tagen ein großes Gewusel. Mittendrin: Marktmeister Benjamin Kermas. Die Organisation der Winterberger Kirmes ist keine leichte Aufgabe. Gerade in den letzten Tagen vor Beginn der Veranstaltung steht Kermas von sieben Uhr morgens bis halb sechs Uhr abends auf dem Kirmesplatz, damit zum Start am kommenden Freitag (16. August) alles reibungslos verlaufen kann. Die Versorgung mit Strom und Wasser muss geregelt und anreisende Schausteller zu ihren Plätzen gelotst werden.

Imbissstände und Fahrgeschäfte müssen Höhenunterschiede auf dem Kirmesplatz austarieren. Was notdürftig aussieht, ist jedoch äußerst stabil und TÜV-geprüft.
Imbissstände und Fahrgeschäfte müssen Höhenunterschiede auf dem Kirmesplatz austarieren. Was notdürftig aussieht, ist jedoch äußerst stabil und TÜV-geprüft.

Organisation als Herkules-Aufgabe

Die Planungen für die Kirmes beginnt bereits Anfang des Jahres mit der Vergabe der Stellplätze, doch es benötige auch immer wieder Improvisationsvermögen, erklärt Kermas während er seine Runde über den Platz dreht. Am vergangenen Dienstag sagte ein Besitzer eines Greifautomatenstands noch kurzfristig ab und plötzlich war ein zwölf mal vier Meter großer Abschnitt mitten auf dem Kirmesplatz frei. Der Markmeister musste spontan umdisponieren. An der Stelle wird nun ein Imbissstand stehen. Dort sollen dann sogenannte Food-Bowls angeboten werden. Food Bowls sind ein beliebter Trend in der modernen Küche, bei dem verschiedene Zutaten in einer Schüssel serviert werden. Sie sind bekannt für ihre Vielseitigkeit, da sie sowohl mit Fleisch, Fisch, vegetarisch als auch vegan zubereitet werden können.  „Sowas hatten wir bisher noch nicht auf der Kirmes, weil immer das Gleiche kannst du ja auch nicht machen“, sagt Benjamin Kermas. Doch mit dem Finden des Ersatzes ist es noch nicht getan, auch der Standplan der Kirmes musste erneut überarbeitet werden.  

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Das beinhaltet ebenfalls eine kleine Überarbeitung des Sicherheitsplans, denn jeder Stand auf der Kirmes wird mit einer Standnummer versehen - diese kann man auch an den Ständen auf DIN A4 großen einlaminierten Aushängen ablesen. Sie dienen dazu, den Rettungskräften in Notfällen die Orientierung auf dem Kirmesplatz zu erleichtern. Am Freitag um zwölf Uhr, vier Stunden vor Beginn der Kirmes, wird die Feuerwehr auch noch einmal die Rettungswege kontrollieren.

Es bedarf zudem Absprachen mit der Gesundheitsbehörde, Feuerwehr und Polizei. Anträge müssen gestellt werden, so gehört der Kirmesplatz zwar der Stadt Winterberg, aber für die Absperrung im Rahmen der Kirmes benötigt es immer noch die Zustimmung der Verkehrsbehörde vom Hochsauerlandkreis. Auch die Tierschau findet unter Absprachen von Ordnungsamt, Landwirtschaftlichem Stadtverband und Reitverein statt – ebenso hat das Veterinäramt hier mitzureden, um das Tierwohl sicherzustellen.

Der Breakdancer ist bereits auf der Winterberger Kirmes aufgebaut.
Der Breakdancer ist bereits auf der Winterberger Kirmes aufgebaut.

Kein Cannabis auf der Winterberger Kirmes

Mit der Legalisierung von Cannabis im April dieses Jahres musste sich zudem die Frage gestellt werden, wie auf der Kirmes damit umgegangen werden soll. Da der Konsum der Droge im unmittelbaren Umfeld von Kindern verboten ist, entschieden sich die Behörden zu einem Komplettverbot. Schließlich richtet sich die Kirmes mit ihren Naschbuden und Fahrgeschäften ja auch an die Kleinsten.

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Highlights der Kirmes in Winterberg

„Neu ist dieses Jahr der Night Style. Das ist das Geschäft, das über Kopf gehen kann“, sagt Benjamin Kermas, der sich selbst auf die Fahrgeschäfte freut: „Was ich auch immer gerne fahre, sind der Breakdancer und Big Monster.“ Ebenfalls neu sind dieses Jahr Stände zum Bogenschießen und Ballwerfen, die der Marktmeister am vorangegangen Wochenende noch in Bad Arolsen anwerben konnte. Am meisten jedoch freue er sich auf den eigentlichen Moment, wenn die Kirmes startet und alle Fahrgeschäfte und Buden an ihrem Platz stehen. Dann wisse er: „Du hast deine Aufgabe gemacht.“

Marktmeister Benjamin Kermas und Josef Gottmann im Gespräch. Es geht darum, wie der Imbiss-Stand von Firma Schanzenbach aufgestellt werden soll.
Marktmeister Benjamin Kermas und Josef Gottmann im Gespräch. Es geht darum, wie der Imbiss-Stand von Firma Schanzenbach aufgestellt werden soll.

Kermas Inspektionsrunde über den Kirmesplatz wird immer wieder kurz unterbrochen. Viele Schausteller wollen mit dem Marktmeister über letzte Feinheiten sprechen. Wie zum Beispiel Josef Gottmann von der Firma Schanzenbach aus Hamm, die bereits seit etwa 40 Jahren mit einem Imbissstand auf der Kirmes vertreten sind: „Bei uns gibt es den besten Backfisch“, sagt er. Die Anreise hat etwa zwei Stunden gedauert. „Mit dem Wagen darf man ja nicht schneller als 80 fahren“, sagt er.

Dirk Wagner kommt mit seinem Kinderkarussell seit etwa 40 Jahren auf die Winterberger Kirmes.
Dirk Wagner kommt mit seinem Kinderkarussell seit etwa 40 Jahren auf die Winterberger Kirmes.

Auch Dirk Wagner kommt schon seit Jahrzehnten zur Winterberger Kirmes - früher mit Kinderkarussell und Fischbude, dieses Jahr nur noch mit dem Kinderkarussell. Der Fachkräftemangel in der Gastronomie mache sich auch bei ihm als Schausteller bemerkbar, die erforderte Mobilität erschwere das Problem noch zusätzlich, erklärt er. Auch die Einnahmen und Kosten seien ein Thema. Zwar hätten die Besucher nach dem Ende der Coronapandemie Nachholbedarf gehabt und ordentlich Geld ausgegeben, doch inzwischen säße das Geld bei den Menschen auch nicht mehr so locker. Dennoch sagt Dirk Wagner: „Nach Winterberg komme ich eigentlich immer sehr gerne. Es ist immer eine bodenständige Veranstaltung.“

Die Junior-Chefs Julius und Raimond Armbrecht vom Fahrgeschäft Night Style bei den letzten Vorbereitungen.
Die Junior-Chefs Julius und Raimond Armbrecht vom Fahrgeschäft Night Style bei den letzten Vorbereitungen.

Dahingegen zählen die Betreiber des Night Style aus dem niedersächsischen Eschershausen zu den Neuen. „Wir haben das schon ein paar Mal gesehen hier und es hat einfach auch von der Reiseroute her dieses Jahr gepasst“, sagt Betreiber Julius Armbrecht. Für den Aufbau des Fahrgeschäfts brauchen sie nur zwischen zwei und drei Stunden. Das liege daran, dass der Night Style nur einen Mittelteil besitzt, der Rest der Konstruktion aber automatisch ausfahren kann. Das Fahrgeschäft muss also nicht immer wieder zusammengebaut und auseinandergenommen werden. Der Night Style müsse dann nur noch eingefettet und sauber gemacht werden. Auf ihr erstes Mal in Winterberg sind die Betreiber gespannt. „Es wirkt zumindest schon einmal schön hier“, sagt Julius Armbrecht.

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