Winterberg. Im Vorfeld hatte es im Rat heftige Diskussionen gegeben. Nun wird ein Architektenbüro, mit dem „wirtschaftlichsten Angebot“ seine Arbeit aufnehmen.

Wichtige Weichenstellung für die Neugestaltung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Winterberg: Der Rat der Stadt hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause alle Planungsleistungen vergeben. Nun kann die konkrete Planung beginnen. „Durch die Umstellung von G8 auf G9 müssen wir ab dem 1. August. 2026 Raum für weitere 100 Schüler bereitstellen. Dies stellt uns vor große Herausforderungen“, so Bürgermeister Michael Beckmann in einer Pressemitteilung. Im vergangenen Oktober hatte die CDU-Ratsfraktion nach einer hitzigen Diskussion mit ihrer Stimmenmehrheit die Weichen für den ersten Bauabschnitt zur Sanierung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums gestellt und sich für die sogenannte Cluster-Variante entschieden.

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Im ersten Schritt der Neugestaltung ist ein Ergänzungsbau geplant, um für die zusätzlichen 100 Schülerinnen und Schüler Platz zu schaffen. Danach soll dann in den nächsten Schritten auch das Bestandsgebäude saniert und modernisiert werden. In der Ratssitzungen hatte sich die Opposition aus SPD, FWG und FDP geschlossen der Abstimmung verweigert und auf einen Paragrafen in der Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen hingewiesen. Gegenüber der WP hatte die Opposition unter anderem moniert, dass man sich nicht ausreichend informiert fühle, um eine solche Entscheidung in kurzer Zeit zu treffen.

Innovative Baumaßnahmen

Wer das Projekt nun umsetzt, wurde im nicht öffentlichen Teil der Ratssitzung beschlossen. „Zur Freude der Verwaltung und Kommunal Agentur NRW waren zahlreiche Bewerbungen von insgesamt 33 Büros eingegangen“, lässt die Stadtverwaltung dazu verlauten. Im Rahmen der Ausschreibung seien danach verschiedene Arbeitsschritte erfolgt. Schließlich präsentierten drei Büros in der Arbeitsgruppe Schulentwicklung, die sich aus Mitgliedern des Stadtrates, der Verwaltung und der Schulleitung zusammensetzte, erste Ideen zur Umsetzung.

Auf Empfehlung der Kommunal Agentur NRW, „weil es sich um das wirtschaftlichste Angebot handelte“, habe sich der Rat für das Büro Lindner Lohse Architekten BDA entschieden. Dieses Büro wurde bereits 2023 für den Neubau der Grundschule Wolbeck–Nord in Münster mit dem Schulbaupreis NRW ausgezeichnet. „Ich freue mich über diese sehr guten Ausschreibungsergebnisse und auf die nun beginnenden Planungen. Mit dem Planungsbüro Lindner Lohse Architekten haben wir einen starken Partner gewonnen. Das große Teilnehmerfeld zeigt, welches überörtliches Interesse die Neugestaltung des Gymnasiums Winterberg auslöst“, teilt Bürgermeister Michael Beckmann dazu mit.

Das Ratsvotum sei schlussendlich die Basis für die geplanten, innovativen Baumaßnahmen. „Die konkrete Planungsphase beginnt nun in Kürze mit dem Ziel, im ersten Schritt ausreichend Räume für die zusätzlich 100 Kinder zu schaffen sowie das Geschwister–Scholl–Gymnasium für die nächsten 50 Jahre Schritt für Schritt modern und zukunftsfähig aufzustellen“, so Bürgermeister Michael Beckmann, der dem Rat für das positive, einstimmige Votum dankt.

Bürgermeister macht ein Versprechen

Der Zeitplan, den Ergänzungsbau des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Winterberg bis zum Sommer 2026 komplett fertig zu stellen, sei ambitioniert, erklärt die Verwaltung. Dies sei schon im Rahmen der ersten Überlegungen zum künftigen Raumkonzept im Jahr 2023 mit einem weiteren Planungsbüro für Schulbau in Abstimmung mit den Lehrerinnen und Lehrern, der Verwaltung und der Arbeitsgruppe Schulentwicklung, deutlich geworden. Die Büros, die nun in der Arbeitsgruppe Schulentwicklung, ihre ersten Ideen vorgestellt haben, hätten dies im Rahmen ihrer ersten Einschätzung zudem bestätigt.

Das Ziel 1. August.2026 sei dennoch bewusst gewählt worden, um „mit voller Kraft und Intensität“ der Herausforderung im Sinne der Schülerinnen und Schüler anzugehen. Die Unwägbarkeiten von langfristigen Bauvorhaben aufgrund der aktuellen Situation am Bau sind leider bekannt. Deshalb werden gleich kluge Alternativen mitgeplant, die sicherstellen, dass die zusätzlich 100 Schülerinnen und Schülern eine „moderne und zeitgemäße“ Lernumgebung vorfinden werden. „Klare Botschaft: Alle zusätzlichen Schülerinnen und Schüler werden ab Sommer 2026 ein neues Zuhause zum Lernen finden“, verspricht Bürgermeister Beckmann.