Olsberg. Am Mannstein drehen sich die ersten Windkraftanlagen. Es gibt weiteren Planungen im Stadtgebiet Olsberg. Wo Windräder entstehen sollen.

Mit großer Mehrheit beschloss der Rat der Stadt Olsberg in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause keine Stellungnahme im Verfahren zur 19. Änderung des Regionalplanes Arnsberg für einen Teilabschnitt im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis zur Festlegung von Windenergiebereichen abzugeben.   Wie einer Vorlage der Verwaltung zu entnehmen ist, handelt es sich dabei um folgende Bereiche: Antfeld (Ost und West), den Heidkopf bei Assinghausen, den Mannstein zwischen Wulmeringhausen, Brunskappel und Elpe) sowie das „Ochsenkreuz“ oberhalb von Wiemeringhausen.

Antfeld (Ost und West)

Oberhalb von Antfeld haben die Rodungs- und Erdarbeiten für weitere Windräder begonnen.
Oberhalb von Antfeld haben die Rodungs- und Erdarbeiten für weitere Windräder begonnen. © Joachim Aue | Joachim Aue

Hier haben die Rodungs- und Erdarbeiten an der Straße nach Esshoff für einige Windräder bereits begonnen. Es liegt derzeit ein weiterer Antrag zur Errichtung von vier Windrädern vor. Außerdem sind fünf weitere bereits zwischen den Ortslagen von Antfeld, Altenbüren, Grimmlinghausen, Nuttlar sowie Esshoff genehmigt.

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Mannstein

Auf dem Mannstein drehen sich bereits die ersten beiden von insgesamt sieben Windrädern, die ihren Strom ins Netz einspeisen. Weitere könnten folgen, da es bereits zum nördlichen Bereich eine Voranfrage für 7 Windräder gibt. Zwei befinden sich in der Regionalplanfläche. Unter der Voraussetzung, dass im weiteren Verfahren auch diese zwei Anlagen genehmigt würden, wäre auch dieses Areal vollständig mit Windrädern besetzt.

Ochsenkreuz

Auch auf dem Höhenzug am Ochsenkreuz sind seit etlichen Jahren 5 bis 6 Windkraftanlagen geplant. Da es sich um eine ausgewiesene Vorrangzone handelt und sich zur Errichtung auch bereits eine GbR gegründet hat, könnte am Ochsenkreuz mittelfristig, wie im neusten Regionalplan vorgesehen, ein weiterer Windpark im Olsberger Stadtgebiet entstehen.

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So sah es auch Wiemeringhausens Ratsvertreter Uwe Lingenauber (CDU), der die Entwicklung begrüßte, weil es dem Interesse vieler Dorfbewohner entgegenkomme.

Heidkopf

Hier am Hang, südlich des Olsbergs, in der Gemarkung von Assinghausen sind die Planungen von vier Windkraftanlagen ziemlich weit fortgeschritten. Die Baumaßnahme könnte aufgrund eines unanfechtbaren Vorbescheids demnächst in Angriff genommen werden. Zudem hatte der Rat der Stadt Olsberg Anfang März das Vorhaben aufgrund der Rechtslage positiv zur Kenntnis genommen, weil die Kommunen, wenn es um Windkraft geht, längst nicht mehr Herr des Verfahrens sind und somit auch keinen Einfluss auf ein Genehmigungsverfahren nehmen können.  

Stimmen aus dem Rat

Dennoch kann sich die SPD – Fraktion weiterhin nicht damit anfreunden, dass durch die Errichtung von Windkraftanlagen am Heidkopf die Bedeuttung des Bodendenkmals „Bruchhauser Steine“ optisch beeinträchtigt wird. In einer Stellungnahme der Fraktion heißt es dazu: „Selbst wenn das gemeindliche Einvernehmen nicht mehr verfahrensrelevant sein sollte, sprechen wir uns eindeutig gegen die Planung und Hereinnahme der Fläche am Heidkopf in den Regionalplan aus. Dortige Windkraftanlagen beeinträchtigen das Bild der Bruchhauser Steine und sind auch nicht zwingend notwendig, da die Flächenziele für Olsberg auch so erreicht werden können“.

Die Vorsitzende der CDU-Fraktion Sabine Menke machte sehr deutlich, welche Bedeutung unanfechtbare Vorbescheide haben. Alle maßgeblichen Kriterien sind für das Gebiet Heidkopf im Verfahren rechtlich abgearbeitet und mit den Zielen der Raumordnung vereinbar. Daran mag auch die künftige Regionalplanung nichts mehr ändern. „Das müssen wir zur Kenntnis nehmen“, so die Vorsitzende. Abschließend unterstrich Sabine Menke noch einmal, dass derzeit aus Sicht der CDU keine weiteren Bereiche für noch mehr Windkraftanlagen ausgewiesen werden.

Nachdem Karl-Heinz Weigand von Bündnis90/Die Grüne, den Änderungsantrag des Regionalplan-Entwurfs begrüßt hatte und einer Sitzungsunterbrechung auf Wunsch der SPD-Fraktion, stimmten 23 Ratsmitglieder dafür, keine weitere Stellungnahme zum Entwurf abzugeben. Drei Ratsmitglieder lehnten ihn ab und drei weitere enthielten sich der Stimme.