Winterberg/Medebach/Olsberg. Die Einsätze an den Sekundarschulen in Medebach und Winterberg sowie an der Grundschule Bruchhausen sind beendet. Nun jagt die Kripo den Täter.
Die beiden Standorte der Sekundarschulen Medebach und Winterberg sowie die Grundschule in Olsberg-Bruchhausen sind am Montagmorgen kurz nach Unterrichtsbeginn evakuiert worden. Das bestätigten sowohl die Polizei als auch der Medebacher Bürgermeister Thomas Grosche sowie die Pressesprecherin der Stadt Winterberg, Rabea Kappen. Gegen alle drei Schulen war per Mail eine Bombendrohung eingegangen. Im Schuldezernat bei der Bezirksregierung Arnberg trat nach Bekanntwerden der Drohungen gegen die Schulen ein Krisenteam zusammen. Gegen 13 Uhr teilte die HSK-Polizei mit: „Nach derzeitigem Kenntnisstand ist von einer mehrfach versendeten E-Mail an mehrere Empfänger auszugehen. Nach Prüfung der Gefahrenlage ist eine Ernsthaftigkeit nicht anzunehmen.“
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Bombendrohungen an Schulen im HSK: Durchsage kam per Lautsprecher
Der Schultag an den Sekundarschul-Standorten in Medebach und Winterberg hatte am Morgen mit der ersten Stunde noch ganz normal begonnen. Gegen 7.40 Uhr öffnete eine Medebacher Mitarbeiterin im Sekretariat die anonyme E-Mail, in der eine Bombe angedroht wurde. Diese E-Mail war an beiden Schulstandorten eingegangen. Schulleiter Uwe Kruse rief daraufhin sofort die Polizei, die als Vorsichtsmaßnahme umgehend die Evakuierung beider Schulgebäude anordnete. Über Lautsprecher-Durchsagen wurden Schüler und Lehrer informiert und verließen zügig und klassenweise ihre Schulräume. Ähnliche Lagen werden in regelmäßigen Übungen geprobt, sodass den Schülern die Abläufe bekannt sind. Sowohl in Medebach als auch in Winterberg wurde der jeweils nahe gelegene Kirmesplatz angesteuert. Dort überprüften die Klassenlehrer sowohl die anwesenden Schüler als auch etwaige Abmeldungen, um einen vollständigen Überblick über den Verbleib der Schülerschaft zu gewährleisten. Aufgrund des unbeständigen Wetters erfolgte anschließend eine Verlegung in die Medebacher Schützenhalle bzw. die Dreifachturnhalle der Winterberger Grundschule. Uwe Kruse lobt das Vorgehen aller Beteiligten: „Lehrer und Schüler haben sehr gut reagiert und schnell und ruhig die Gebäude verlassen. Polizei, Schulträger, Bürgermeister und Ordnungsamt waren ebenfalls zeitnah vor Ort, das Krisenmanagement der Bezirksregierung sofort ansprechbar. Es gab ganz klare Ansagen und permanenten Kontakt aller Beteiligten untereinander. “ Die Klassenlehrer würden mit ihren Schülern über das Geschehen sprechen, bei Bedarf stehe psychosoziale Betreuung zur Verfügung, so Schulleiter Uwe Kruse.
Bombendrohungen an Schulen im HSK: Verunsicherte Eltern
Auch die Verantwortlichen in Winterberg entschieden sich, die Schüler nach Hause gehen zu lassen, sagte Kappen. Die Drohmail sei im Spam-Ordner der Schule entdeckt worden. Die primäre Aufgabe eines Spam-Ordners eines Mail-Accounts ist es, unerwünschte fernzuhalten. Nachdem die WP aktuell über die Geschehnisse in Winterberg und Medebach berichtet hatte, bestätigte Polizei-Pressesprecherin Flavia Lucia Rogge bei einem Pressetermin in Winterberg, dass auch die Grundschule in Bruchhausen am Montagmorgen eine Drohmail erhalten habe. Auch dort seien die Kinder nach Hause geschickt worden.
Sie erklärte auch, dass sich mehrere verunsicherte Eltern bei der Polizei gemeldet hätten„Wir geben immer nur die Informationen raus, die wir gesichert wissen. Wir wollen keine Spekulationen“, sagte Rogge. Sie unterstrich aber auch, dass es zu keinem Zeitpunkt Erkenntnisse über eine „ernsthafte Gefahrenlage“ gegeben habe. Es sei nicht erforderlich gewesen, die Gebäude nach einer Bombe zu durchsuchen.
Bombendrohungen an Schulen im HSK: Für Bevölkerung keine Gefahr laut Polizei
Wichtig: „Für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr“, so Rogge direkt am Montagmorgen zur WP.
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Bombendrohungen an Schulen im HSK: Drei Schulen betroffen - Verbindung zufällig?
Rogge betont, dass man bisher noch keine Verbindungen unter den drei Schulen herstellen könnte. „Wir wissen, dass die E-Mail an mehrere Empfänger gegangen ist. Ob dies ein Zufall gewesen ist oder ob da eine Verbindung dahintersteckt.“ Ob noch mehr Schulen betroffen sind, war am Montag zunächst noch unklar. Die Polizei wisse bisher nur von den drei genannten Einrichtungen. Nun übernehme die Kriminalpolizei die Ermittlungen.
Das Krisenteam bei der Bezirksregierung Arnberg steht Schulen in solchen Fällen beratend zur Seite. „Das Team ist für Schulen dann Ansprechpartner und kann Tipps und Hinweise geben. Es wird bei Bedarf auch ein schulpsychologische Beratung vermittelt“, sagte Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg. Nach den Evakuierungen seien viele Kinder von ihren Eltern abgeholt worden und es seien Abfahrtszeiten von Bussen umorganisiert worden, damit Kinder und Jugendliche ohne größere Wartezeiten den Heimweg antreten konnten. Am Dienstag finde der Unterricht wieder regulär statt, so Söbbeler.
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