Hochsauerlandkreis. Das 9-Euro-Ticket soll Ende Mai auch im Hochsauerlandkreis erhältlich sein. Damit gehen auch Erwartungen für den Nahverkehr einher-

Statt teure Tickets und viel Verspätung in Kauf nehmen zu müssen, um von Punkt A bis nach Punkt B reisen zu können, soll von Juni bis August eine günstige Alternative geboten werden. In allen Bundesländern lässt sich dann für 9 Euro im Monat ein Ticket kaufen, das sowohl für Bus- als auch für den Bahnverkehr Gültigkeit hat. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, auch diese Verkehrsmittel zu nutzen. Die Erwartungen an das Ticket sind auch im HSK groß.

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Alexandra Schäfer vom RLG-Marketing erklärt, dass das Ticket über die normalen Verkaufskanäle voraussichtlich ab dem 23. Mai erhältlich sein wird. „Wer bereits ein Monats-Abo hat, dem wird die Differenz automatisch erstattet. Die Zusatzeinnahmen, die über das Ticket reinkommen, darf die RLG behalten.“ Der Ticketverkauf steht. „Wir sehen das 9-Euro-Ticket als Chance“, erklärt sie. Und: „Schön, dass die Bundesregierung auch mal an den ÖPNV denkt.“ Der RLG hofft über diesen Weg auch neue Kunden gewinnen zu können. Der Zeitrahmen für die vergünstigte Aktion fällt zum Großteil in die Sommerferien. Sie glaubt deswegen nicht, dass es deswegen zu Engpässen kommen wird.

Hohe Ticketnachfrage nach Winterberg?

Man wisse noch nicht, wie stark die Bahnverbindung nach Winterberg von diesem Angebot betroffen sei. Auswirkungen könne man aber sicherlich nicht ausschließen, sagt Uli Beele, Pressesprecher des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL). In der Vergangenheit habe es immer wieder mal Aktionen mit vergünstigten Tickets gegeben. Das Ergebnis sei immer das gleiche gewesen: teil überfüllte Züge. „So etwas erzeugt vor allem im Freizeitbereich eine hohe Ticketnachfrage“, so Beele.

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Mit solchen Angeboten spreche man diejenigen Kunden an, die so gut wie nie oder selten die Bahn nutzen würden. Die Bahnstrecke von Dortmund nach Winterberg sei besonders von Ausflüglern an den Wochenenden stark nachgefragt. Dem trage man schon jetzt Rechnung, indem man an diesen Tagen stündlich einen Zug einsetze. Unter der Woche bediene man die Strecke dagegen nur alle zwei Stunden. Eine weitere Kapazitätssteigerung sei aber nicht so einfach. Möglicherweise könne man für den Notfall eine Busflotte am Dortmunder Hauptbahnhof bereithalten, um zu Spitzenzeiten die Züge zu entlasten.

Uli Beele ist der Pressesprecher der NWL
Uli Beele ist der Pressesprecher der NWL © WP | Benedikt Schülter

Das 9-Euro-Ticket ist eine Initiative der Bundesregierung. Im Rahmen des Energie-Entlastungspaketes wurde vereinbart, dass Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs in Deutschland drei Monate lang für 9 Euro im Monat fahren dürfen. Damit sollen auch Umsteiger vom Auto gewonnen werden, um Benzin und Diesel zu sparen. Allerdings muss das Vorhaben der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP am Donnerstag, den 19. Mai, noch vom Bundestag und einen Tag später vom Bundesrat beschlossen werden. Doch es gibt immer noch Streit über die Finanzierung. Der Bund finanziert das Vorhaben, indem er den Ländern 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich der Einnahmeausfälle überweist. Denen ist das zu wenig.