Altkreis Brilon. Die Inzidenz im Hochsauerlandkreis ist beinahe vierstellig. Corona verbreitet sich bei Krankenhauspersonal immer weiter und sorgt für Engpässe.
Die Inzidenz liegt knapp unter 1000 - und das sind nur die offiziellen Zahlen. Im Hochsauerlandkreis breitet sich das Coronavirus weiterhin aus und sorgt dafür, dass die Region sogar zum Corona-Hotspot erklärt wurde. Allerdings führt eine Infektion mit dem Omikron-Typ anders als bei früheren Varianten nicht mehr so häufig zu schweren Krankheitsverläufen. Wie wirkt sich die Entwicklung also auf die Krankenhäuser im Altkreis Brilon aus?
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Nach Angaben von Geschäftsführer Dennis Figlus lag die Zahl der stationär versorgten Covid-19-Patienten im St.-Franziskus-Krankenhaus in Winterberg in den vergangenen sieben Tagen zwischen sechs und acht. Eine Person muss auf der Intensivstation behandelt werden. Problematisch ist die Lage vor allem mit Blick auf das Personal in der Klinik, denn derzeit kommt es wegen Corona-Erkrankungen vermehrt zu Ausfällen. „Im Moment haben wir mit sehr vielen Ausfällen zu kämpfen. Dies ist aber auch der aktuellen Urlaubsphase geschuldet. Wir haben Personal das jetzt im Urlaub ist und das Personal, was für den Dienst eingeplant ist, ist teilweise erkrankt. Daher ist es eine sehr starke Belastung“, sagt Figlus.
Wichtige Eingriffe in Winterberg weiter möglich
Die Pflegestationen im Krankenhaus können den Dienst laut des Geschäftsführers noch normal erbringen. „Da darf jetzt aber auch keiner mehr krank werden. Der OP-Betrieb wurde reduziert, so dass wichtige Eingriffe noch möglich sein sollten.“
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Am vergangenen Wochenende musste die Klinik den eigenen OP abmelden, da aufgrund der genannten Problematik der Betrieb nicht sichergestellt werden konnte. Dies wurde koordiniert mit dem Rettungsdienst und dem IG-NRW. Der Rettungsdienst konnte daher einplanen, Notfälle gegebenenfalls in einem benachbarten Krankenhaus unterzubringen. „Der OP war nur am Wochenende komplett eingeschränkt. Aktuell läuft er wieder, allerdings mit einem abgespeckten Programm. Ab kommender Woche sollte dieser wieder im Normalbetrieb sein“, schätzt Figlus die Lage für die kommenden Tage ein.
Krankenhaus Marsberg von Corona betroffen
Im St.-Marien-Hospital in Marsberg gab es in der vergangenen Woche zwischen einem und sechs Covid-Patienten. Zwei von ihnen müssen auf der Intensivstation behandelt werden, können allerdings selbstständig atmen. Corona ist allerdings nicht immer ursächlich für die stationäre Behandlung. „Es kommen sowohl Patienten, die aufgrund ihrer Corona-Infektion behandelt werden mussten, als auch Patienten, die wegen einer anderen Erkrankung hospitalisiert werden müssen und der PCR-Test bei der Aufnahme positiv ist.“, sagt Simone Yousef, Leiterin der Unternehmenskommunikation des Krankenhauses in Marsberg. „Leider haben wir auch beim Personal in allen Berufsgruppen immer wieder Ausfälle zu verzeichnen, können dies aber über das verbleibende Personal auch stationsübergreifend kompensieren.“
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Nach Angaben von Pressesprecher Richard Bornkeßel lag die Zahl der stationär versorgten Covid-19-Patienten am Klinikum Hochsauerland in den vergangenen sieben Tagen zwischen 35 und 69 Patienten, davon waren zwischen 1 bis 3 so schwer erkrankt, dass sie auf einer Intensivstation behandelt werden mussten. „Covid-19 ist jedoch bei der Mehrzahl der Patienten nicht ursächlich für die stationäre Behandlung, sondern wurde zumeist im Rahmen des Aufnahme-Screenings als Nebendiagnose festgestellt“, so Bornkeßel.
Quarantänebedingte Ausfälle beim Klinikum Hochsauerland
Analog zur Entwicklung in der Region ist auch im Klinikum Hochsauerland ein saisonal untypischer Anstieg der krankheits- bzw. quarantänebedingten Personalausfälle zu verzeichnen. Die verbliebenen Teams seien dadurch zusätzlich gefordert. Denn auch die steigende Anzahl an Covid-Patienten sei nach wie vor mit Herausforderungen verbunden. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können bei der Versorgung der Covid-Patienten zwar heute auf eine große Routine und Erfahrung zurückgreifen, dennoch gehen die nötigen Schutzmaßnahmen mit vielen zusätzlichen Arbeitsschritten und Belastungen einher“, so Bornkeßel.