Hochsauerlandkreis. An Grundschulen im Hochsauerlandkreis gab es am ersten Schultag Corona-Lollitests. Schulleiter waren im Vorfeld angespannt wegen Omikron im HSK.
Es war ein Kraftakt für alle Beteiligten. Zum Schulstart nach den Weihnachtsferien warteten auf die Grundschüler zunächst Lollitests, um zu überprüfen, ob sich jemand in der Auszeit mit Corona infiziert hat. Das brauchte eine gute Planung von Seiten der Schule, denn die Schülerinnen und Schüler mussten erstmals einen zweiten Test vornehmen. Die Labore hatten entsprechend viel zu tun und konnten stellenweise erst in den frühen Morgenstunden kurz vor Unterrichtsbeginn die Ergebnisse mitteilen. Das sorgte für Anspannungen.
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An der Engelbert-Grundschule in Brilon mussten 385 Kinder einen Test machen. „Wir waren gut vorbereitet. Das Material war da und wir konnten und im Vorfeld damit Vertraut machen. Das hat funktioniert. Es ist Aufwand und kostet Zeit, aber bald wird es Routine sein“, sagt Schulleiterin Monika Aßheuer-Waller. In den jeweiligen Klassenzimmern ging es zunächst an die Pool-Testung. Die Proben aller Schülerinnen und Schüler der Klasse werden im Labor dann zusammen analysiert. Nur wenn die Pool-Probe positiv ist, müssen die entsprechenden Kinder individuell auf das Corona-Virus getestet werden. Um diesen Prozess zu beschleunigen gaben die Kleinen erstmals auch eine zweite, sogenannte Rückstellprobe mit ab, um eine gegebenenfalls nötige Pool-Auflösung zu beschleunigen. Neben den Schülerinnen und Schülern wurde auch das gesamte Personal am ersten Schultag nach den Ferien vollständig getestet.
Anspannung an Grundschule in Brilon
„Wir hatten richtig Glück“, freut sich Aßheuer-Waller, „Bei uns gab es nur negative Pools. Das hat uns sehr gefreut.“ Auf vier Ergebnisse musste die Schulleiterin allerdings länger warten. Sie kamen erst morgens um 7 Uhr. „Warten zu müssen war blöd. Die Nacht war deswegen sehr unruhig, weil das natürlich im Hinterkopf bleibt. Es könnte etwas sein. Das nimmt einen schon mit.“
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Vor den Ferien hatte sie die Eltern noch gebeten, am vergangenen Sonntag nach Möglichkeit einen Coronatest bei den Kindern durchführen zu lassen, damit kranke Schülerinnen und Schüler gar nicht erst in die Klassenzimmer gehen. Laut Schulleitung hätten das auch einige Eltern gemacht. Drei Kinder sind deswegen zum Schulstart nicht gekommen. Die Ergebnisse der PCR-Tests stehen noch aus. Die Schulleitung freut sich, dass die Bitte beherzigt wurde und die Elternteile mitdenken.
Keine positiven Coronatests an Schule in Marsberg
Annette Neumann freute sich ebenfalls über negative Pool-Tests an der Kath. Grundschule St. Josef Siedlinghausen. Der vergangene Montag verlief ihrer Einschätzung nach gut. Das sagt auch Anja Rücker-Fahle von der Egge-Diemel-Schule in Marsberg-Westheim. „Es lief besser als gedacht. Die Schülerinnen und Schüler mussten sich daran gewöhnen, dass sie den Einzeltest noch machen und die Röhrchen etikettieren mussten, aber das klappte gut.“ Sie erklärt, dass das Verfahren für das Schulpersonal und die Eltern eine Erleichterung ist, weil so schneller klar ist, ob das Kind erkrankt ist. Normalweise würde nach das Labor zunächst die Schule informieren und die sucht dann Kontakt zu den Eltern. Wenn aber die Pool-Testung positiv ist und das entsprechende Kind oder die Kinder identifiziert sind, die an Corona erkrankt sind, informiert das Labor nun die Familie.
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„Wir gingen fast davon aus, dass wir positive Fälle haben werden, weil Omikron sich so schnell verbreitet, aber bei uns waren alle Pools negativ. Aber Mittwoch kann das schon anders aussehen“, sagt Rücker-Fahle. Auch sie bat Eltern im Vorfeld schon einen Test durchführen zu lassen. Um 6.33 Uhr waren die Ergebnisse der 158 Kinder da. Spät aber nicht überraschend für die Schulleitung. Normalerweise bekommt das Labor die Tests von zwei Jahrgangsstufen und nicht von der ganzen Schule an einem Tag zugeschickt.
Kein Chaos zum Schulstart in Marsberg
Von Panik oder Chaos möchte sie an ihrer Schule nicht sprechen, wie es stellenweise in Medien verlautet wird. „Wir hatten keine Angst. Das Testverfahren kennen wir und es ist wichtig, damit Präsenzunterricht stattfinden kann. Und der ist uns wichtig und auch für die Kinder.“ Zustände wie im vergangenen Jahr mit Distanzunterricht möchte sie nicht wieder erleben. „Das war für einige Schüler nicht förderlich, weil daheim nicht immer die Unterstützung so gewährleistet sein kann, wenn beide Elternteile berufstätig sind. Es war eine schwierige Zeit.“
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266 Tests waren an der Hanse-Grundschule in Medebach nötig. Schulleiterin Christa Sandhäger konnte die Labortestergebnisse schon am Montagabend lesen. Eine schlaflose Nacht wartete auf sie nicht. Keine Infektionen wurden gemeldet. „Für das ganze Kollegium war es aber dennoch im Vorfeld spannend und auch anspannend, weil keiner weiß, was kommt. Die Lehrer waren gut vorbereitet, die Eltern und Kinder ebenso. Es war ein guter Start.“ Eine Familie befand sich schon im Vorfeld in Quarantäne. Wie viele Kinder an der Grundschule genau fehlen, möchte sie nicht verraten. Es seien aber weniger als fünf. Auch die Eltern ihrer Schülerinnen und Schüler kümmerten sich im Vorfeld um Bürgertests.