Winterberg. Winterberg setzt nicht nur auf einen starken Tourismus, sondern will auch die Gründerszene ins Sauerland locken. So soll das gelingen:
Der Bürgermeister der Stadt Winterberg, Michael Beckmann, möchte in seiner Stadt die Startup-Szene fördern. Das sagte er während seiner Hauhalsrede vor dem Rat der Stadt. Im Bereich der Wirtschaftsförderung werden man mit der Umsetzung langfristigen Wirtschaftsförderungsstrategien für die gewerbliche Wirtschaft beginnen, sagte er.
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Raum für Innovationen
Eine der Schwerpunktbranchen für die Zukunft sollten dabei die wissensbasierten Dienstleistungen sein. „Miteinander kluge Ideen entwickeln, Raum für Innovation schaffen, dies gelingt uns durch die Förderung der Startup-Szene in unserer Stadt. Auch wenn wir kein Fachhochschul- oder Hochschulstandort sind, wollen wir mit den in unserer Stadt bereits ansässigen Unternehmen aus der IT-Branche gemeinsam die Gründerszene beleben“, so Beckmann.
Hierfür habe man im Wirtschaftsplan der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH (WTW) 10.000 Euro vorgesehen. In diesem Zusammenhang wollen und werde man auch die Gewerbesteuerbasis mittelfristig verbreitern. Auch wenn Winterberg nur noch über sehr wenige kommunale Gewerbeflächen verfüge, so werde man in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Arnsberg darum ringen, weitere Flächen ausweisen zu können.
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Rückkauf von Flächen im Gewerbegebiet
Für den Rückkauf von Flächen im Gewerbegebiet Burmecke habe man im Haushaltsplan 2022 Finanzmittel vorgesehen, denen man allerdings auch Erlöse aus dem Wiederverkauf gegenübergestellt haben. „Zukunftsfähigkeit bedeutet auch, den Bürgerinnen und Bürgern und den Unternehmen unserer Stadt eine zukunftsfähige Breitbandversorgung zur Verfügung zu stellen“, sagte der Bürgermeister. Daher haben seine Verwaltung auch von 2022 bis 2024 eine Millionen Euro, in 2022 allein rund 600.000 Euro, an Investitionen in diesem Bereich vorgesehen. Es sei ihm allerdings bewusst, dass man den aktuellen Bedarf an dieser Stelle lediglich hinterherlaufen.
Den Herausforderungen gerecht werden
Nur gemeinsam mit dem Hochsauerlandkreis und der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG) können man insgesamt dieser Herausforderung gerecht werden. Dort, wo „noch wenige Meter“ fehlten, wie zum Beispiel in Niedersfeld „Im Stein“ oder in Siedlinghausen an der Hochsauerlandstraße, werde man den letzten Meter gemeinsam mit den Anliegern angehen. Hierfür könnte eine Genossenschaft ebenfalls ein gutes Modell sein, sagte Beckmann. Auch das werden man prüfen.
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Leider sei man beim Smart-City-Wettbewerb des Bundes nicht zum Zuge gekommen, dennoch werden Winterberg ein wichtiges digitales Projekt, das man vorgesehen hatte, für die Ortsteile angehen. „Gemeinsam mit dem LEADER-Verein wollen wir das „Dorf für die Hosentasche“ einführen“, so der Bürgermeister. Mit der Dorffunk-App des Frauenhofer-Instituts könnten in den vier Pilotdörfern dorfintern Nachrichten ausgetauscht, Termine angekündigt, Fahrgemeinschaften angestoßen, Annoncen oder Gesuche ausgetauscht oder einfach nur digital geplauscht werden.
Vereine bereichern die Gesellschaft
An dieser Stelle gehe sein ausdrücklicher Dank an die Vereine. „Unsere Vereine bereichern unsere Gesellschaft mit ihrem Einsatz und ihren Angeboten. Da ist es nur richtig und selbstverständlich, dass sich in unserem Haushaltsentwurf auch die finanzielle Wertschätzung entweder über die wiederkehrenden Zuschüsse an die Vereine oder bei Sonderprojekten in vielen unserer Ortsteile wiederfindet“, sagte das Stadtoberhaupt.
Und hier komme jeder Euro wieder mehrfach zurück. Daher haben man auch einen kleinen Betrag für das bedingungslose Dorfeinkommen vorgesehen. So stärken Winterberg das ehrenamtliche Engagement der Dorfgemeinschaften nachhaltig. Wichtig in diesem Zusammenhang sei auch der Stadtmarketing-Verein mit Marcel Pauly an der Spitze, der zum einen eine Schnittstelle zwischen Politik und Gesellschaft sei und zum anderen die Aktivitäten von vielen Vereinen unserer Stadt bündele. So veranstalteten Stadt, WTW und maßgeblich der Stadtmarketing-Verein im nächsten Jahr wieder das „Stadterlebnis“. Auch dafür sei ein „kleiner finanziellen Betrag“ vorgesehen.