Scharfenberg/Altkreis Brilon. Ein Kernthema auf der Kreisversammlung des Kreisschützenbundes Brilon: Wie sieht die Schützenfest-Saison 2022 nach der Corona-Zwangspause aus?

Der Kreisschützenbund Brilon hat mit der Pastorin Antje Jäkel den ersten weiblichen Präses im Bereich des Sauerländer Schützenbundes. Auf der gut besuchten Kreisversammlung in der Scharfenberger Schützenhalle tritt sie die Nachfolge von Uwe Steinmann aus Medebach an, der sein Amt nach achtjähriger Amtszeit aus Gesundheitsgründen zur Verfügung gestellt hatte.

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3.500 Euro Spende

Die Pastorin an der evangelischen Stadtkirche in Brilon ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Sie wohne in Ostwig und sei gebürtig aus Ramsbeck, so dass ihr das Schützenwesen mehr als vertraut sei, stellte sich die 33-jährige Theologin recht locker vor. Zuvor galt der Dank von Kreisoberst Rüdiger Eppner ihrem Vorgänger Uwe Steinmann aus Medebach.

Wie sehr das Schicksal der Menschen in der Ukraine auch die Schützen berührt, wurde am Ergebnis der Hutsammlung deutlich, die 2.708 Euro erbrachte. Aufgestockt auf 3.000 Euro von den Scharfenberger St. Josef Schützenbruderschaft sowie weiteren 500 Euro vom Kreisschützenbund kamen somit 3.500 Euro zusammen. Die Summe wird von der Firma Viessmann, die einen Ukraine-Hilfe-Fonds eingerichtet hat, noch einmal verdoppelt.

„Endlich wieder Marschmusik, auch wenn sie nur vom Band kommt“, so der Kreisoberst in seiner Begrüßung der Delegierten fast aller 67 Vereine, Bruderschaften und Gesellschaften des KSB nach dem Einzug der Kreisstandarte. Sein besonderer Gruß galt dem katholischen Präses Matthias Kamphans, Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, der stellvertretenden Landrätin Hiltrud Schmidt sowie Kreiskönig Stefan Wahle (St. Liborius Assinghausen) und Bundesschatzmeister Arthur Wahle ebenfalls aus Assinghausen. Rüdiger Eppner betonte noch einmal, wie wichtig es sei, dass man - nach derzeitigen Stand - davon ausgehen könne, nach dreijähriger Abstinenz richtig Schützenfest zu feiern.

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Rückendeckung für Re-Start

Ähnlich sah es auch Jürgen Dessel (Oberschledorn), der in seinem Geschäftsbericht drei Programme vorstellte, die das Land NRW aufgelegt hat, um das kulturelle Leben wieder in Schwung zu bringen. Dabei handelt es sich um einen Leitfaden zur die Durchführung von Veranstaltungen, das Programm „Zukunft Brauchtum“ und das Förderprogramm „Neustart Miteinander“. Dessel regte an, dass sich jeder Verein mit dieser Thematik befassen sollte, da diese Fördermaßnahmen eine perfekte kostenlose Rückendeckung für einen Re-Start in eine neue Schützenfestsaison bieten.

„Wir müssen das Beste aus der Festsaison machen, so der Oberst von St. Josef Scharfenberg, Jörg Gödde in einem Grußwort. Das sei keine leichte Aufgabe, die man nur gemeinsam bewältigen könne. Zudem hoffe er, dass nach einer so lange Pause genügend Personal zur Verfügung stehe, um ein Fest in der gewohnten Form zu schultern.

Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch berichtete von einem Telefonat mit seinem ukrainischen Amtskollegen aus Tschortkiv, der mit ihm mit auf den Weg gegeben habe: „Passt auf eure Werte und eure Demokratie auf“. Diese Werte zu erhalten, ist die Aufgabe aller Bürger, insbesondere der Schützen, die sich „Glaube, Sitte, Heimat“ auf ihre Fahnen geschrieben haben, so der Bürgermeister.

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„KSB steht auf gesunden Füßen“

Die stellvertretende Landrätin Hiltrud Schmidt lobte das ehrenamtliche Engagement der Schützen. Dafür sei die Pflege, die Erweiterung und Sanierung der Schützenhallen, die der gesamten Dorfgemeinschaft zur Verfügung stehen, das beste Beispiel. „Es war eine tolle Zeit mit Euch, dieses gute Miteinander möchte ich nicht missen“, so Bundesschatzmeister Arthur Wahle, der bei der Bundesversammlung am 30. April in Brilon aus Altersgründen nicht mehr für den Bundesvorstand kandidieren kann.

Nach Aussage von Kreisschatzmeister Willy Frese (Antfeld) steht der KSB auf gesunden Füßen. Außerdem teilte er mit, dass die ersten 2.625,90 Euro im neuen Schützen-Fonds eingegangen sind. Weitere 2.000 Euro wurden für die Flutopfer durch eine Delegation des Kreisvorstandes in Düren-Inden den St. Pankratius-Schützen persönlich überreicht.

Die einstimmige Wiederwahl von Karl Höing (Alme) zum stellvertretenden Kreisoberst und Geschäftsführer Jürgen Dessel (Oberschledorn) waren anschließend reine Formsache. Weiterhin gehören auch die Stadtvertreter Franz-Josef Rickert (Alme), Karl-Josef Hoffmann (Bruchhausen), Peter Sauerland (Leitmar), Michael Grosche (Grönebach), Dieter Brieden (Liesen) und Michael Müller (Medelon) dem Kreisvorstand in den kommenden vier Jahren an. Zum neuen Kassenprüfer wurde Patrick Potthoff von St. Hubertus Helmeringhausen gewählt.

Vor der abschließenden Nationalhymne würdigte der Kreisvorstand die Briloner St. Hubertus Schützen, die seit 40 Jahren bei allen Ereignissen mit einer Abordnung die Kreisstandarte präsentieren.