Winterberg. Omikron sorgt in den Niederlanden für einen Lockdown: Warum die Urlaubsregion Winterberg davon betroffen ist und wovor der Tourismus Angst hat.
Die Tourismusbranche in Winterberg ist vor allem wegen der grassierenden Corona-Pandemie viel Kummer gewohnt. In der Ministerkonferenz (Dienstag 21. Dezember) wurden schon schärfere Corona-Maßnahmen beschlossen. Doch sollte sich die Situation weiter zuspitzen, so die Aussagen vieler Politiker, könnten die Regelungen noch härter ausfallen. Einen Vorgeschmack liefern dazu die Niederlande, die ihre Bürger bereits in einen Lockdown geschickt hat . Grund ist die sich stark ausbreitende Omikron-Variante. Auch das kann schwere Auswirkungen auf den Tourismus in Winterberg haben - schließlich sind ein Drittel aller Übernachtungsgäste normalerweise Holländer.
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Winfried Borgmann ist der Tourismuschef von Winterberg und seit Beginn der Pandemie im Krisenmodus. Welche Auswirkungen der Lockdown in den Niederlanden habe, könne er aber noch nicht genau sagen. Schließlich blieben die Einreisebestimmungen aktuell immer noch gleich. Schlimm wäre es aber, so Borgmann, wenn Holland als Virus-Variantengebiet eingestuft werden würde. „Die gesamte Situation ist für unseren Tourismus eine Katastrophe“, sagt Borgmann. Mann müsse jetzt genau schauen, was die Politik in den kommenden Tagen beschließen werde und welche Maßnahmen tatsächlich sinnvoll seien. „Die Entscheider sitzen in Berlin und Düsseldorf“, sagt Borgmann.
Situation ist unsicher und unklar
Danny Meurs ist Junior-Chef im Brabander Hotel in Winterberg. Auch er kann aktuell nicht genau sagen, welche Auswirkungen der Lockdown in seinem Heimatland habe. Die Situation sei unsicher und unklar. „Aktuell haben wir keine Stornierungen, aber auch keine neuen Buchungen aus Holland“, sagt Meurs. Er verweist auf eine Pressekonferenz in Holland, in der es um den Lockdown ging. Dort habe ein Journalist einen Offiziellen gefragt, wie denn das mit Urlaub im Ausland sei. „Das ist kein Problem, solange sie sich dort an die Regeln halten“, habe dieser darauf entgegnet, berichtet der Juniorchef.
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Ähnliches sagt auch der Niederländer Thomas Stöcker, der gemeinsam mit seiner Frau Rona das neue Hotel Kiepenkerl und das Hotel Herrloh in Winterberg betreibt. Er habe schon 20 Prozent Stornierungen aus den Niederlanden hinnehmen müssen. Unter anderem auch, weil viele seiner Landsleute nicht bereit seien, eine Anzahlung zu leisten. „Viele Leute haben auch einfach Angst um ihre Gesundheit“, sagt Stöcker. Für ihn sei es natürlich nun bitter, dass wieder alle Planungen Makulatur seien. Jetzt warte er auf die weiteren Maßnahmen der deutschen Regierung. „Wir haben hier echt Stress und fragen uns, wie wir das wieder alles hinbekommen“, sagt Stöcker.