Winterberg. Der Winter rückt näher. In Winterberg hofft man auf eine erfolgreiche Skisaison. Es gibt eine große Sorge, die die Wintersaison vermasseln könnte
Die Ski-Saison naht und Winterberg bereitet sich auf den Ansturm vieler Gäste vor. Doch entspannt blicken Hoteliers, Gastronomen und Veranstalter nicht in die Zukunft. Corona hat die Branche fest im Griff. Die Inzidenzzahlen steigen, die Impfquote stagniert. Und das nicht nur in Deutschland. Ausgerechnet in den Niederlanden, dem Land, aus dem traditionell viele Touristen nach Winterberg reisen, wurde erneut Alarmstufe Rot ausgerufen. Allein in den vergangenen sieben Tagen erkrankten dort 54.000 Menschen an Corona. Die 7-Tage-Inzidenz liegt nun bei 313. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Touristenort am Kahlen Asten.
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Niederlande als Hochrisikogebiet? Katastrophe für Winterberg
Winfried Borgmann macht sich über die Situation in den Niederlanden große Sorgen. Der Geschäftsführer der Winterberger Touristik und Wirtschaft beobachte das, was im Nachbarland geschieht, ganz genau. Sollte die Inzidenz dort noch weiter ansteigen, würde das für die Winterberger Region ein sehr großes Problem darstellen: „Wenn die Niederlande als Hochrisikogebiet eingestuft wird, wäre das für Winterberg eine der größten anzunehmenden Katastrophen“, sagt der Tourismuschef. Schließlich hätten die Niederländer in Vor-Coronazeiten ein Drittel aller Übernachtungsgäste ausgemacht. Jetzt müsse man in Deutschland schauen, wie man damit umgeht. Er wünsche sich dabei eine einheitliche Regelung für alle Bundesländer - möglicherweise 2G. Das werde aber auch von vielen Hoteliers und Gastronomen mit „gemischten“ Gefühlen gesehen.
Der 36-jährige Danny Meurs ist der Junior-Chef vom Hotel „Der Brabander“. Meurs, selbst Holländer, sagt, dass sein Haus auch für diese Situation gut gerüstet sei. Natürlich beobachte man die Lage in den Niederlanden genau. Das habe man aber auch seit Beginn der Pandemie getan. „Wir sind ein großer Betrieb, aber auch sehr flexibel“, sagt er. Er befürchte, dass die Lage nun noch dynamischer werde. Bisher habe es keine Probleme gegeben, die holländischen Gäste auf die strengen Hygienemaßnahmen in Deutschland hinzuweisen. „Wir haben immer sehr deutlich auf die Regeln hier hingewiesen. Im Vorfeld hat auch jeder Gast eine Mail erhalten, in der wir die Maßnahmen erklärt haben“, so Meurs.
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Besonders im Sommer seien viele holländische Touristen da gewesen. Man habe die Niederländer öfters mal auf die Maskenpflicht hinweisen müssen, da diese noch die liberaleren Regeln im Umgang mit der Pandemie gewohnt waren. Das habe eigentlich auch immer geklappt, sagt Meurs. Der Junior-Chef weist aber auch darauf hin, dass die überwiegende Mehrheit der Gäste geimpft sei. Hinzu komme, dass sich das Hotel mit seinem Wellness-Bereich auch immer beliebter bei deutschen Touristen werde. „Wir hatten lange Zeit einen Anteil von 95 Prozent holländischer Gäste. Jetzt liegen wir so bei 75 Prozent“, sagt Meurs.
Niederländer finden Coronaregeln in Winterberg viel zu streng
Daniela Diemel ist die Inhaberin des Hotel Nuhnetal in der Nuhnestraße in Winterberg. Ihr macht die Entwicklung in den Niederlanden nicht allzu große Sorgen, schließlich kämen nicht so viele holländische Gäste zu ihr ins Hotel, sagt sie. Doch auch sie habe bemerkt, dass die Holländer einen eher liberaleren Umgang mit der Pandemie gewohnt gewesen seien. „Im Sommer bin ich von einigen holländischen Gästen darauf angesprochen worden, dass die Coronaregeln hier viel zu streng sind“, sagt Diemel.
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Carlos Groß arbeitet in der Indoor-Kartbahn in Winterberg-Neuastenberg. Auch er beobachtete die Lage in den Niederlanden kritisch. Schließlich treten auch die holländischen Gäste gerne mal aufs Gaspedal. Groß sagt, dass er bisher nur positive Erfahrungen mit den Gästen gehabt und diese auch die strengen Abstands- und Maskenregeln ohne Murren befolgt hätten. Mit einer speziellen App für holländische Gäste könne er den Impfstatus der Fahrer kontrollieren. „Klar beunruhigt mich auch das, was in den Niederlanden gerade passiert. Aber auch bei uns in NRW gehen die Inzidenzzahlen ja stetig nach oben“, sagt er.