Berlin. Der Bitcoin erreichte zuletzt Rekordwerte – was bedeutet das für Privatanleger? Wir haben mit Bitpanda-CEO Eric Demuth gesprochen.
- Die Kryptowährung ist vor allem als Geldanlage gefragt und Hoch im Kurs
- Im April steht das Bitcoin-Halving an – Erfahrungen aus der Vergangenheit machen Hoffnung
- Was sollten Neuanleger beachten? Bitpanda-CEO Eric Demuth gibt wertvolle Tipps
Die Kryptowährung – ein einfacher Begriff, der für einige Menschen aktuell noch nicht wirklich greifbar ist. In den Medien wurde zuletzt viel über das Thema berichtet. Zuletzt etwa über die Genehmigung der Bitcoin-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC. Am 28. Februar dann die nächste Schlagzeile: Zum ersten Mal seit zwei Jahren hat der Bitcoin die Marke von 60.000 US-Dollar überschritten.
Bitcoin vs. Euro – worin sich die Währungen unterscheiden
Die Kryptowährung hat sich in der Finanzwelt mittlerweile fest etabliert und ist nicht mehr als Trend anzusehen. Im Gegensatz zur Fiat-Währung, zu der das physische Geld zählt, ist die Kryptowährung auf dezentralen Netzwerken gebaut und wird nicht von einer Zentralbank reguliert. Bitcoin-Transaktionen sind transparent und werden in der Blockchain aufgezeichnet, die öffentlich einsehbar ist.
Während gewöhnliche Transaktionen keine persönlichen Daten enthalten, können Bewegungen von Bitcoin-Adressen zu Bitcoin-Adressen nachverfolgt werden. Die Bitcoin-Transaktion ist dadurch transparent und zugleich aber anonym – ein Grundgedanke der Kryptowährung. Doch für einen Großteil sind Bitcoin, Ethereum und Co. vor allem als Anlageform interessant.
In Kryptowährung einsteigen: Gibt es einen guten Zeitpunkt?
Broker wie Trade Republic, Etoro oder Bitpanda* sind Handelsplattformen und ermöglichen den Zugang zu Bitcoin und zahlreichen weiteren Kryptowährungen. Bei Bitpanda sind es über 350 –Trade Republic bietet aktuell 50 verschiedene Kryptowährungen an. „Den einen besten Zeitpunkt für den Einstieg in die Kryptowährung gibt es nicht“, erklärt uns Eric Demuth, Gründer und CEO von Bitpanda.
Gegründet 2014 in Wien, hat sich das Fintech-Unternehmen mit über vier Millionen Nutzern als Player für den Handel mit Kryptowährungen und Wertpapieren etabliert.
Wer hat die Kryptowährung erfunden?
Die Erfindung der Kryptowährung ist eng mit dem Namen Satoshi Nakamoto verknüpft – einem Pseudonym, hinter dem sich eine Person oder eine Gruppe verbirgt. Nakamoto veröffentlichte 2008 das Whitepaper „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“, das die Grundlage für die erste Kryptowährung, Bitcoin, legte. Die wahre Identität von Satoshi Nakamoto bleibt bis heute ein Rätsel. Seine Arbeit führte zur Entwicklung der Blockchain-Technologie, einer dezentralen Buchführung, die die Sicherheit und Transparenz digitaler Währungen gewährleistet.
Jetzt in Bitcoin investieren? Krypto-Experte sieht Chance für Rekordwert
Das Überschreiten der 60.000-Dollar-Marke sieht Demuth als Chance für ein Rekordhoch 2024. „Die Nachfrage von Privatanlegern und institutionellen Investoren steigt, da das Vertrauen und der sichere Zugang zu digitalen Vermögenswerten zunimmt.“ Neben den genehmigten Bitcoin-Spot-ETFs sieht der Brancheninsider zwei weitere Faktoren, welche einen weiteren Anstieg der Bitcoin-Preise begünstigen:
- Der Regulierungsrahmen durch die MiCA (Markets in Crypto-Assets) in der EU
- Das Bitcoin-„Halving“ (Halbierung) im April
Die MiCA ist vereinfacht ausgedrückt ein Rechtsrahmen für Krypto-Assets, einschließlich Kryptowährungen wie Bitcoin. Dieser soll für Klarheit in der bisher weitgehend unregulierten Kryptowährungsbranche sorgen. Er beinhaltet Regeln zum Verbraucherschutz, zur Bekämpfung von Geldwäsche und zur Sicherheit von Krypto-Asset-Transaktionen. Der Regulierungsrahmen könnte den Bitcoin-Preis in dreierlei Hinsicht positiv beeinflussen:
- Legitimität und Akzeptanz: Durch klare Vorschriften könnten Kryptowährungen von einem breiteren Spektrum an Anlegern als legitime Anlage- und Zahlungsmittel angesehen werden.
- Mehr Vertrauen: Ein regulierter Kryptomarkt könnte das Vertrauen in Währungen wie den Bitcoin stärken, da sich Anleger auf Schutzmechanismen und Rechtsklarheit verlassen können.
- Anziehung von Investoren: Regulierte Märkte sind für große Investoren wie Fondsgesellschaften attraktiver, was wiederum zu einer erhöhten Nachfrage und dadurch zu höheren Preisen führen könnte.
Geld in Kryptowährung anlegen: Bitpanda-CEO gibt Tipps für Neuanleger
Viel Musik versprechen sich Krypto-Experten auch aus dem bevorstehenden Bitcoin-Halving im April dieses Jahres. Die Währung wird durch das sogegannte Proof of Work-Konsensverfahren gesichert, was bedeutet, dass neue Bitcoins nur durch den Einsatz von Rechenleistung in den Markt gelangen. Diese Rechenleistung wird von sogenannten Bitcoin-Minern bereitgestellt.
Wenn ein Miner erfolgreich einen Block der Bitcoin-Blockchain hinzufügt, erhält er eine Belohnung, bekannt als „Reward“, in Form von Bitcoins. Diese Belohnung halbiert sich bei jedem Halving, was dazu führt, dass im Laufe der Zeit immer weniger neue Bitcoins in Umlauf kommen. Das Halving ist im Code von Bitcoin fest verankert und dient dazu, die Inflation zu begrenzen. Es ist also ein Schutzmechanismus.
Was ist Blockchain?
Die Blockchain ist eine neue Technologie, auf welcher Kryptowährungen wie Bitcoin basieren. Stellen Sie sich diese Blockchain als ein unveränderliches Buch vor, in welchem alle getätigten Transaktionen in chronologischer Reihenfolge aufgezeichnet werden. Jede Seite dieses Buches entspricht einem Block, der Informationen über mehrere Transaktionen enthält. Sobald eine Seite vollgeschrieben ist, wird sie versiegelt und an das vorherige Buch angehängt, wodurch eine Kette von Seiten oder Blöcken entsteht – daher der Name Blockchain.
Das Besondere an der Blockchain ist, dass sie nicht zentral gespeichert wird, sondern auf Tausenden von Computern weltweit verteilt ist. Diese Dezentralisierung macht sie extrem sicher und nahezu unmöglich zu manipulieren. Jeder, der am Netzwerk teilnimmt, hat eine Kopie der Blockchain, was bedeutet, dass alle Transaktionen transparent und nachvollziehbar sind.
Die Halbierung kann sich aus mehreren Gründen positiv auf die Wertentwicklung auswirken:
- Verknappung des Angebots: Die Reduzierung der Belohnung für Miner verringert die Rate, mit der neue Bitcoins geschaffen werden, was zu einer Verknappung des Angebots führt.
- Erfahrungen: „Historische Daten belegen, dass jedes der vergangenen Halvings langfristig zu einem signifikanten Preissprung geführt hat“, erklärt Demuth.
- Die Anreizstruktur: Das Halving bestätigt die deflationäre Natur von Bitcoin, was es als Wertaufbewahrungsmittel attraktiv macht – besonders in Zeiten, in denen traditionelle Währungen inflationären Druck erfahren.
„Der Kryptomarkt hat sich mittlerweile in gewisser Weise mit dem traditionellen Finanzmarkt verbunden und folgt damit ähnlichen Zyklen“, sagt Demuth. Genau wie einzelne Aktien oder ein ETF ist die Kryptowährung daher vor allem als längerfristige Geldanlage interessant. „Man braucht einen langen Atem. Nicht immer zahlt sich eine Investition sofort aus“, erklärt Demuth. Das sei bei Aktien oder ETFs aber genauso.
Entscheidend sei, überhaupt einzusteigen. Demuth rät, sich zunächst über das Thema Kryptowährung zu informieren. Die Bitpanda-Academy ist eine Möglichkeit. Hier werden in kurzen Videos die Grundlagen der Kryptowährung einfach und verständlich erklärt. Unabhängige Informationen bieten die Stiftung Warentest, die Verbraucherzentralen oder das Ratgeberportal Finanztip. Wie in Wertpapiere kann im nächsten Schritt in eine Kryptowährung investiert werden.
Bitcoin und Co. neben Wertpapieren: Diversifikation im Anlageprofil wichtig
Das ist schon ab einem Euro oder in Form von Sparplänen möglich. „Zunächst bieten sich bekannte Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum an“, rät Demuth. Generell sollte bei der Geldanlage immer auf eine Diversifikation geachtet werden. Bedeutet: Die Ersparnisse sollten breit gestreut und in möglichst verschieden Anlageformen investiert werden. Als Notgroschen für drei bis vier Monatsgehälter bietet sich das Tagesgeld an.
Mittel- bis langfristig sind Wertpapiere wie ETFs, Aktien oder Fonds interessant. Auch Bitcoin, Ethereum und Co. zählen hier dazu. „Doch wer in die Kryptowährung investiert, muss sich auf eine extreme Berg- und Talfahrt gefasst machen“, meint Verivox-Geschäftsführer Oliver Maier. „In der Vergangenheit folgten auf eine Kursrallye oft heftige Abstürze.“ Grundsätzlich abraten tut Maier von der Anlage in Kryptowährung aber nicht.
Kryptowährung als Geldanlage: Ein großer Vorteil gegenüber dem Zinssparen
Anleger brauchen aber starke Nerven. „Wer diese Schwankungen verkraften und die massiven Kurseinbrüche aussitzen konnte, hat rückblickend bislang ein gutes Geschäft gemacht“, erklärt Maier. Auch im Hinblick auf möglicherweise sinkende Leitzinsen können Wertpapiere, Rohstoffe oder im Besonderen auch die Kryptowährung ein sichererer Hafen sein als Zins-orientierte Sparformen wie ein Fest- oder Tagesgeld.
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FAQ Kryptowährung
1. Was ist eine Kryptowährung?
Eine Kryptowährung ist eine digitale Währung, welche durch Kryptografie gesichert wird, was sie nahezu unmöglich zu fälschen oder doppelt auszugeben macht. Im Gegensatz zu traditionellen Währungen wie Dollar oder Euro werden Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum dezentral über ein Netzwerk von Computern (Blockchain) verwaltet und nicht von einer zentralen Behörde wie einer Regierung oder Zentralbank kontrolliert.
2. Ist es sinnvoll in Bitcoin zu investieren?
Die Investition in Bitcoin und andere Kryptowährungen kann für manche Anleger sinnvoll sein – ist aber mit Risiken verbunden. Der Bitcoin ist bekannt für seine Preisvolatilität. Während einige Anleger bedeutende Gewinne erzielt haben, haben andere erhebliche Verluste erlitten. Eine Investition sollte auf einer sorgfältigen Analyse und dem Verständnis des Marktes basieren, und es ist ratsam, nur so viel zu investieren, wie man bereit ist zu verlieren. Finanzexperten raten generell zu einer breit gestreuten Anlagestrategie.
3. Was ist der Sinn von Bitcoins?
Der Sinn von Bitcoin liegt darin, eine dezentralisierte Währung und ein Zahlungssystem zu bieten, das unabhängig von zentralen Autoritäten funktioniert. Bitcoin ermöglicht es Benutzern, Wert direkt von Person zu Person zu übertragen, ohne Zwischenhändler wie Banken. Dies kann Transaktionen schneller und kostengünstiger machen, insbesondere bei internationalen Überweisungen. In der Praxis dient die Kryptowährung vor allem als Anlage und weniger als Tauschmittel.
4. Warum steigt der Bitcoin-Preis gerade so stark?
Der Bitcoin-Preis wird von vielen Faktoren beeinflusst, darunter Angebot und Nachfrage, Marktstimmung, Regulierungsnachrichten und makroökonomische Trends. Das aktuelle Preishoch führen Finanzexperten auf die genehmigten Bitcoin-Spot-ETFs in den USA zurück. Positiv stimmen Anleger auch das bevorstehende Bitcoin-Having im April und der Regulierungsrahmen, der mit der MiCA in der EU kommt.
5. Wie kann man in Bitcoin investieren?
In Bitcoin zu investieren, ist auch für Privatanleger mittlerweile einfach möglich. Grob lässt sich der Anlageprozess in fünf Schritten zusammenfassen:
- Kryptobörse oder Plattform wählen: Es gibt einige Plattformen, auf denen man Kryptowährungen erwerben kann. Gewählt werden sollte eine renommierte Plattform, die in Deutschland von der BaFin lizenziert ist, gute Sicherheitsmaßnahmen bietet und eine benutzerfreundliche Oberfläche aufweist.
- Konto erstellen: Zunächst muss ein Konto erstellt und möglicherweise die Identität verifiziert werden, um die Dienste nutzen zu können.
- Zahlungsmethode wählen: Um Geld für den Erwerb von Kryptowährung einzuzahlen, muss man sein Bankkonto verbinden oder eine Kreditkarte hinterlegen. Auch andere Zahlungsoptionen wie PayPal sind bei vielen Kryptobörsen möglich.
- Bitcoin kaufen: Sobald ein Konto eröffnet und Geld eingezahlt ist, kann man Bitcoins kaufen oder einen Sparplan anlegen.
- Sichere Aufbewahrung: Überlegen sollte man sich im letzten Schritt, wie man seine Bitcoins aufbewahren möchte. Viele nutzen hierfür digitale Wallets, die zusätzlichen Schutz vor Hacking bieten.
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