Berlin. In seiner Show zwingt Markus Lanz die Grünen-Chefin in die Defensive. Blamabel wird es, als er auf das Thema Rente zu sprechen kommt.
Ricarda Lang hatte am Dienstag wahrlich keinen einfachen Abend. In der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ sah sie sich nicht nur mit den kritischen Fragen des Moderators konfrontiert: Auch zwei der anderen Gäste, Journalist Michael Bröcker („Table.Media“) und Asien-Experte Adrian Geiges, ließen bei verschiedenen Themen kein gutes Haar an der Grünen-Chefin und ihrer Partei. Und dann leistete sich Lang auch noch einen peinlichen Patzer.
Bereits zu Beginn der Sendung – diskutiert wurde über das Thema Migration – musste sich Lang einiges an Kritik gefallen lassen. So warf ihr Michael Bröcker vor, ihre Partei würde seit Jahren eine „naive und widersprüchliche Migrationspolitik“ betreiben. Viele Menschen, die den Grünen eigentlich wohlgesonnen seien, wären daher von der Partei enttäuscht.
Lang gab zwar zu Recht zu bedenken, dass die Grünen erst seit 2021 an der Regierung beteiligt seien. Vieles, was bei der Migration falsch laufe, sei daher den Vorgängerregierungen anzulasten. Mit dem Argument, dass eine bessere Umverteilung Geflüchteter in Europa dazu führen würde, dass weniger Migranten die EU erreichen, konnte sie dann jedoch weniger überzeugen.
Journalist kritisiert Lang: „Viele sind von der Partei enttäuscht“
Schließlich kam Markus Lanz auf ein, so schien es, ihm wichtiges Thema zu sprechen. Er beklagte eine vermeintliche „Entfremdung zwischen den politischen Eliten und dem ‚einfachen Volk‘“ und griff damit einen Punkt auf, mit dem vor allem die in Teilen rechtsextreme AfD gern gegen eine angebliche politische Klasse argumentiert.
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Lang gelang es daraufhin allerdings nicht, den Vorwurf zu entkräften. Vielmehr vermied sie in vielen Fällen konkrete Aussagen und patzte schließlich, als Lanz ihr eine eindeutige Frage stellte. „Wissen Sie ungefähr: Wie hoch ist die Durchschnittsrente in Deutschland?“ Lang hatte keine Antwort parat.
Ricarda Lang drückt sich bei „Markus Lanz“ um klare Aussagen
Stattdessen gab sie zu, „keine konkrete“ Idee zu haben und schätzte schließlich, „dass wir bei rund 2000 Euro liegen“. Leider weit gefehlt, denn im Durchschnitt erhalten Rentnerinnen und Rentner hierzulande nur 1543 Euro im Monat. Lang lag also stolze 29,6 Prozent daneben. Selbst dass die Grünen-Chefin anschließend durchaus sinnvoll argumentierte, wie die Ampel versucht, die Probleme in der Rentenpolitik zu lösen, konnte diesen Fauxpas nicht mehr kaschieren.
„Viele dieser Themen, die die Leute zu Recht beklagen, sind geerbte Themen. Die haben Sie nicht zu verantworten“, nahm Lanz Lang und die Grünen schließlich in Schutz. Doch die Partei habe nun die Chance, viele Dinge zu verändern. „Können Sie nachvollziehen, dass manches wahnsinnig abgehoben wirkt und die Menschen das Gefühl haben: Die verstehen uns nicht mehr?“, wollte der Moderator gegen Ende der Debatte wissen. Eine Frage, auf die Lang erneut keine klare Antwort fand.
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