Speyer/Frankfurt. In Großstädten wie Frankfurt oder Mainz wird es eng: Bezahlbarer Wohnraum fehlt. Immobilienexperten warnen deshalb davor, sich beim Wohnungsbau auf die Ballungsräume zu fixieren - und werben fürs Land. Das würde auch den Druck der städtischen Wohnungsmärkte entschärfen.
Weg von der Großstadt, raus aufs Land - das empfehlen Immobilienexperten für den Wohnungsbau. Der Bauplatz in den Ballungsräumen sei von Natur aus begrenzt, daher müssten auch attraktive Wohnungen in der Umgebung geschaffen werden, forderte der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) am Montag in Frankfurt. Beim Verbandstag am Dienstag (16. September) treffen sich etwa 500 Wohnungsbauexperten in Speyer, mit dabei ist auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).
Der Verband argumentiert, eine Stadt wie Frankfurt könne die derzeit enorme Nachfrage nach Wohnungen gar nicht befriedigen. "Wenn wir die eher ländlichen Regionen vernachlässigen, erhöhen wir nur noch den Druck in die Zentren", sagte der Verbandsdirektor Rudolf Ridinger. Ein Beispiel seien die Landkreis um den Pfälzer Wald - werde dort nichts getan, verschärfe sich der Wohnungsmarkt zum Beispiel in Mainz weiter. Zudem müsse beachtet werden, dass es auch zu einer Trendwende kommen könne und die Menschen dann von der Stadt aufs Land ziehen würden.
Ridinger rät, auch bei dem Bau von Studentenwohnungen künftige Entwicklungen zu berücksichtigen. Diese müssten so gestaltet werden, dass auch eine andere Nutzung möglich sei. "Sonst laufen wir schon in 10 bis 20 Jahren in die Leerstandsfalle", sagte der Verbandschef. Der VdW südwest vertritt die Interessen von Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Hessen und dem südlichen Rheinland-Pfalz. (dpa)