Berlin. Bald beginnt an den Hochschulen das neue Semester. Viele Studienanfänger suchen nun ein Zimmer. In beliebten Städten wie München, Berlin oder Hamburg ist der Markt hart umkämpft. Wer noch nichts gefunden hat, braucht dringend Tipps für den Endspurt. Da geht meist noch was.

Zum Semesterbeginn herrscht Hochbetrieb auf dem Wohnungsmarkt der Unistädte. Vor allem in beliebten Metropolen wie München, Berlin, Frankfurt und Hamburg ist es für viele Tausend Studenten eine Herausforderung, rechtzeitig eine Wohnung oder auch nur ein Zimmer zu finden. Hier ein Crashkurs mit Tipps für die erfolgreiche Suche:

Auf dem Wohnungsmarkt geht es manchmal hart zur Sache. Studenten haben dabei nicht immer die besten Karten: "Vor allem kleine Wohnungen sind in der Innenstadt rar und teuer", sagt Sebastian Biermann vom Initiativkreis für Studentischen Wohnraum an der Technischen Universität München. "Hinzu kommt, dass Studenten nicht bei allen Vermietern beliebt sind."

Zwischenmiete als erste Lösung

Studienanfänger, die ganz schnell ein Zimmer brauchen, können sich zunächst an gebührenfreie Portale für Zwischenmieten oder spezialisierte Seiten für Wohngemeinschaften halten. "Hier inserieren Privat-Vermieter, die Studenten bevorzugen, aber auch Studenten selbst, die Nachmieter oder Mitbewohner für eine WG suchen", erklärt Thomas Winkler, Gründer der Portale www.studenten-wg.de und www.zwischenmiete.de. Je größer der Suchradius ist, umso höher sind die Erfolgsaussichten. "Wer ein Suchprofil einrichtet, erhält immer aktuell neu eingestellte Angebote per Mail", erläutert Winkler.

Daneben gibt es Portale, die sich auf das Wohnen auf Zeit spezialisiert haben - für den Übergang kann das auch für Studenten eine Option sein. Sie vermitteln für begrenzte Zeit möblierte Wohnungen von privaten Eigentümern, allerdings gegen Provision.

Spezielle Angebote für Studenten

Einen Versuch wert ist ein Anruf bei städtischen Wohnungsbaugesellschaften. Manchmal haben sie sogar spezielle Angebote für Studenten. Sie sind oft vergleichsweise günstig.

Private Vermietungsangebote werden nach wie vor auf klassischen Wegen verbreitet – in Lokalzeitungen, Anzeigenblättern und Stadtmagazinen, an schwarzen Brettern und über Tauschbörsen. Auf den Internetseiten vieler Hochschulen finden sich entsprechende Rubriken.

Mietvertrag sollte genau geprüft werden

Für die Wohnungssuche sollten Studenten und künftige Erstsemester sich jedenfalls Zeit nehmen - vor allem beim Anschreiben an Vermieter. Standard-Antworten, die man an alle Anbieter schickt, kommen nicht bei jedem gut an.

Wenn es mit der Zusage geklappt hat, sollte der Mietvertrag genau überprüft werden: Es finden sich in manchen unzulässige Klauseln - etwa, dass kein Besuch gestattet sei, berichtet Biermann. "Diese sollte man auf keinen Fall unterzeichnen." Bei befristeten Mietverhältnissen bindet man sich am besten nicht zu lange.

Anruf beim Studentenwerk lohnt sich

Auf jeden Fall lohnt bei der Suche ein Anruf beim Studentenwerk, um nach Wohnheimen der Hochschule zu fragen. Studentenwohnheime sind günstig und liegen meist nahe am Campus. Entsprechend hoch ist die Nachfrage: "Das Berliner Studentenwerk unterhält 34 Wohnheime mit 9410 Plätzen - das entspricht rund 6 Prozent der Studierenden", sagt Jürgen Morgenstern, Sprecher des Studentenwerkes in Berlin. Aktuell gebe es hier eine Warteliste von 1700 Bewerbern.

Die Wohnheime werden meist vom Studentenwerk vor Ort getragen. Ein guter Einstieg in die Suche nach weiteren Anbietern ist eine nach Städten sortierte Liste auf der Internetseite www.studium-ratgeber.de.

Waren alle Anstrengungen erfolglos, können Studenten erst einmal in einem Hostel oder einer Jugendherberge unterkommen. Und viele Studentenwerke organisieren Notunterkünfte für Neulinge. (dpa)