Bonn. Der Riesenaronstab, auch Scheincalla oder Stinktierkohl genannt, gehört zu den Pflanzen, die sich stark verbreiten und dabei heimische Pflanzen gefährden. Hobbygärtner sollten deshalb auf den Anbau im Garten verzichten. Wer die Pflanze entfernen will, reißt sie am besten aus.
Hobbygärtner sollten auf die Gelbe Scheincalla (Lysichiton americanus) im Garten verzichten. Die auch als Stinktierkohl oder Riesenaronstab bekannte Pflanze breitet sich so stark aus, dass sie heimische Pflanzen gefährdet, erläutert der Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn. Sie wird vereinzelt als Teichpflanze im Gartenhandel angeboten. Eine Alternative für Hobbygärtner ist der in Deutschland heimische Gefleckte Aronstab (Arum maculatum).
Wer seine Gelbe Scheincalla entfernen möchte, reißt sie am besten aus. Bei ältere Exemplaren müssen die Wurzeln im Boden zudem möglichst in einer Tiefe von einem halben Meter abgestochen werden. Sonst könne die Pflanze wieder austreiben.
Bis zu 650 Samen wachsen an einem Kolben
Die Pflanze kann bis zu 1,5 Meter lange Blätter auf Stielen entwickeln. Ihr Blüten- und Fruchtstand ähnelt dem des Aronstabs, der in Deutschland heimisch ist. Bei der Gelben Scheincalla ist der Kolben 12 bis 20 Zentimeter lang und hat ein gelbes Hochblatt. An einem Kolben können etwa 300 bis 650 Samen heranreifen - und die Pflanze sich daher stark ausbreiten.
Die Scheincalla steht auf der Aktionsliste des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), sie gehört damit zu den in Deutschland vorhandenen gebietsfremden Gefäßpflanzenarten, die im Naturschutz eine besondere Priorität haben. Ihre Ausbreitung steht laut aid am Anfang, und Sofortmaßnahmen müssten greifen. Es gibt bereits erste Erfolge: Den Angaben zufolge wurde die Pflanze bisher als einzige invasive Pflanzenart in Deutschland an allen bekannten Wuchsorten zurückgedrängt.
Eigentlich stammt die Sumpfstaude aus Feuchtgebieten im pazifischen Nordamerika. In Deutschland wurde sie anfangs bewusst gepflanzt, zum Beispiel in Botanischen Gärten. Im Taunus ist sie am stärksten verbreitet. (dpa)