Es ist schon ein paar Wochen her, dass ich etwas über die diesjährige Schneckenfängerei in meinem Garten schrieb und dabei auch die Vermutung äußerte, die Weinbergschnecken in unserem Garten könnten entlaufene Insassen einer nahegelegenen Weinbergeschneckenzuchtfarm sein.

Und nun schreibt uns Frau Perosky, die Wert darauf legt, dass sie sich nicht des Gegenstands wegen ein bisschen Zeit gelassen hat, auf meine Kolumne zu reagieren.

Frau Perosky scheint eine ausgesprochene Liebhaberin von Weinbergschnecken zu sein, und das nicht in kulinarischer Hinsicht. Jedenfalls schreibt sie, dass Gehäuseschnecken keine Schädlinge seien, sondern eher Nützlinge: „Sie ernähren sich vornehmlich von abgestorbenen Pflanzenteilen“ (dann müsste ich diese Wohnmobil-Schnecken also einfach auf meinen Komposthaufen hetzen, dachte ich, damit wäre ja beiden Seiten bestens gedient). „Die kleinen Bänderschnecken“, schreibt Frau Perosky dann noch weiter, „lieben zudem Pilze und Algen, die sie von den Pflanzen nagen.“ Also wahre Garten-Retter, die Putzerfische unter den Schleimern sozusagen. Wer hätte das für möglich gehalten. Und dann kommt’s: „Lieblingsspeise der Weinbergschnecken sind“ – halten Sie die Luft an – „die Eier der Nacktschnecken!“

Das habe ich ebensowenig gewusst wie die Tatsache, dass Weinbergschnecken unter Naturschutz stehen. Die nette Frau Perosky meint es allerdings auch mit Nacktschnecken gut – so gut man es eben meinen kann. Also empfiehlt sie folgenden Umgang mit Nacktschnecken: „Gefrierbeutel über die Hand stülpen und frühmorgens oder spätabends die Schnecken einsammeln. Später einen Spaziergang machen und die Schnecken am Feld- oder Wiesenrain ,ausschütten’, wo es vielleicht noch Igel gibt, die sich darüber freuen.“

Ich gebe zu, für einen Moment hatte ich mit einem Rezept für Tiefkühlschnecken gerechnet. Aber den Spaziergang kann ich mir sparen. Denn ich habe festgestellt, dass auch unsere Hühner ganz gerne mal ein Schneckchen verfrühstücken.