Offenbach. Die Zukunft gehört den Energiesparlampen. Immer häufiger werden LEDs verkauft. Sie sind günstiger, verbrauchen weniger Strom und haben eine deutlich bessere Umweltbilanz. Doch Energiesparlampen haben auch einen Nachteil: das enthaltene Quecksilber. Wenn die Lampen zerbrechen, ist Vorsicht geboten.
Glühbirnen erleben einen schleichenden Tod. Es dürfen bereits nur noch Lagerbestände verkauft werden, und die gehen nach und nach zur Neige. Die Gegenwart und die Zukunft gehört Kompaktleuchtstofflampen, die man umgangssprachlich als Energiesparlampen bezeichnet. Immer häufiger werden außerdem Lampen mit Lichtemittierenden Dioden (LED) verkauft. Ein Überblick:
Geldwerter Vorteil: Fürs Portemonnaie lohnt sich ein Austausch auf jeden Fall. Brachte eine Glühbirne eine Lichtausbeute von 10 Lumen pro Watt, sind es bei einer Kompaktleuchtstofflampe circa 60 Lumen und bei einer LED schon 100 Lumen pro Watt und mehr, berichtet Dietmar Gläser vom VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut. Gegenüber einer 60-Watt-Glühlampe können Verbraucher mit einer Energiesparlampe über die gesamte Lebensdauer rund 90 Euro Stromkosten sparen, heißt es in der Broschüre "Energiesparen im Haushalt" des Umweltbundesamtes. Höhere Anschaffungskosten sind schon eingerechnet.
Allerdings halten Energiesparlampen nicht immer so lange, wie sie laut der mittleren Lebensdauer sollten. Diese bezeichnet die Zahl der Brennstunden, nach der die Hälfte der Lampen noch funktionsfähig ist. Das Umweltbundesamt rät, das Kaufdatum am Lampensockel zu vermerken und den Kassenzettel aufzuheben. Man kann den Kaufpreis innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Lebensdauer von zwei Jahren oder der eventuell noch längeren Garantiezeit der Hersteller zurückbekommen.
Gesundheitsrisiko: Der größte Nachteil von Energiesparlampen ist das enthaltene Quecksilber. Es wird frei, wenn sie zerbrechen. Zwar sei wegen der geringen Mengen nicht mit einer akuten Gesundheitsgefahr zu rechnen, so das Bundesumweltamt. Man sollte aber die Wohnung lüften und Scherben in einem verschließbaren Behälter sammeln. Auch unversehrte Energiesparlampen dürfen nicht in den Hausmüll kommen, sondern müssen zu Sammelstellen gebracht werden - auch LEDs.
Umweltbilanz: Die Umweltbilanz von Energiesparlampen, einschließlich der Herstellung, ist deutlich besser als bei Glühlampen, hat die Stiftung Warentest (Ausgabe April 2014) ermittelt. Der höhere Aufwand bei der Herstellung werde durch die Einsparung beim Stromverbrauch mehr als wettgemacht. Dietmar Gläser sieht bei den LEDs aber mehr Vorteile als bei den Kompaktleuchtstofflampen. LEDs sind nach dem Einschalten sofort hell, sie haben eine längere Lebensdauer und sind schaltfester. Das heißt, sie nehmen es nicht übel, häufig ein- und ausgeschaltet zu werden.
Lichtqualität: Die Lichtqualität bei LED-Lampen ist sehr unterschiedlich. Sie wird mit dem Farbwiedergabeindex Ra oder der englischen Abkürzung CRI ausgedrückt. Darin sind allerdings die Rottöne oder Hautfarben nicht berücksichtigt. "Ein Wert von 80 ist laut Ökodesignrichtlinie für Bürobeleuchtung vorgeschrieben, ein Wert von 86 gilt als gut", erläutert Dietmar Gläser. Peter Schick von der Stiftung Warentest empfiehlt für den Wohnbereich über 90.
Farbqualität: Die Farbtemperatur wird angegeben in Kelvin. Warmweißes Licht hat etwa 2700 Kelvin. Tageslichtweiße Lampen ab 5500 Kelvin sind deutlich bläulicher, haben aber oft eine bessere Farbwiedergabe. Der Zwischenbereich wird als neutralweißes Licht bezeichnet. (dpa)