Berlin. Bevor es im Frühjahr auf den Balkon oder die Terrasse geht, müssen Verbraucher erst ihre Sonneninsel auf Vordermann bringen. Bei Balkone sollte man auf Feuchtigkeit und Risse achten. Schnee und Wasserpfützen sind hingegen der Feind einer jeden Terasse. Hier gilt: Moos- und Algenteppiche entfernen.
Es ist einfach schön, nach einem kalten, dunklen Winter die ersten warmen Sonnenstrahlen auf dem Balkon oder der Terrasse zu genießen. Doch Frost und Eis hinterlassen ihre Spuren, Risse bilden sich, vielleicht ist der Balkon instabil geworden. Bewohner sollten Terrasse und Balkon daher jedes Frühjahr fit für die Saison machen.
Der größte Feind des Balkons ist der Frost. "Schon kleine Risse im Beton können Anzeichen für einen großen Schaden sein", warnt Ulrich Zink vom Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung. In diese kann nämlich Feuchtigkeit eindringen, die im Winter gefriert. Klettern die Temperaturen dann wieder in den Plusbereich, entwickelt das Wasser beim Tauen eine fatale Sprengkraft. "Im besten Fall wirkt sich diese nach oben aus, und der Bodenbelag wird locker", erklärt Zink.
Frost im Untergrund
Schlimmer ist es, wenn sich der Frost im Untergrund befindet und der Laie den Schaden äußerlich nicht erkennt. "Dann dringt die Feuchtigkeit in die Konstruktion ein", warnt der Experte. Und Winter für Winter, Frost für Frost wird das Material mehr und mehr zerstört. Im schlimmsten Fall wird der Balkon instabil und kann abbrechen. Bevor das passiert, müssen Handwerker den Schaden in der Konstruktion beheben und anschließend den kompletten Belag erneuern. "Das ist wie bei einem Zahn mit Karies - eine Krone bekämpft hier nicht die eigentliche Ursache", erklärt Zink. Aber schon wenn nur der obere Belag locker wird, sollte ein Experte zur Kontrolle kommen.
Doch Zink betont auch, dass ein solcher Schaden nicht plötzlich entsteht. Vielmehr sollten Hausbesitzer schon kleinste Haar-Risse ernst nehmen. Um diese überhaupt zu erkennen, ist es gerade nach dem Winter notwendig, den Balkon intensiv zu reinigen und zu inspizieren. Und Hausbesitzer werfen am besten einen Blick von unten auf den Balkonvorsprung. "Wassernasen oder weiße Salzausblühungen sind ein Hinweis auf Feuchtigkeit in der Konstruktion", erklärt Corinna Kodim vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland. Bei Holzkonstruktionen sei es ratsam, die Balken abzuklopfen und morsche Stellen auszumachen. Die Balkonabflüsse müssen frei sein, Hausbesitzer sollten sie daher von Schmutz befreien.
Schnee und Wasserpfützen können Problem sein
Für Terrassen sind vor allem Schnee und Wasserpfützen ein Problem. "Auf dem Belag können sich Moos- und Algenteppiche bilden", sagt Michael Pommer von der DIY-Academy in Köln. Von Hartholzböden, etwa aus Eiche oder Buche, können diese mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden. Dabei müsse der Heimwerker aber unbedingt die Düse 80 Zentimeter weit vom Holz entfernt halten, erläutert Pommer.
Der Experte empfiehlt aber sogar, den Hochdruckreiniger nicht zu nutzen und besser ein neutrales Seifenmittel aufzutragen. Dann den Boden mit einer Bürste von Hand reinigen. Anschließend wird die Reinigungsemulsion gleichmäßig über den Terrassenboden verteilt und nach 24 Stunden Einwirkzeit mit einem harten Wasserstrahl wieder abgewaschen. "Bei Weichhölzern sollte generell kein Hochdruckreiniger verwendet werden, da dieser das Holz nur auffasert und weiter schädigt", warnt Pommer. Bei Steinböden rät der Heimwerkertrainer zu einer Moos- und Algenentfernung ähnlich wie bei Holzterrassen.
Wetter kann Holz schaden
So schön das Frühjahr und der Sommer mit den langersehnten warmen Temperaturen sind, das Wetter kann dem Holz auch schaden: UV-Licht bleicht es aus oder verfärbt es. "Was bei uns Menschen zu einem bösen Sonnenbrand führen kann, tut auch dem Holz nicht gut", erklärt Pommer. "Mikrorisse in der Oberfläche sind die Folge." Daher kommen am besten Wachse und Öle mit UV-Schutz zum Beginn der Balkon- und Terrassensaison auf die Hölzer. Diese verhindern auch, dass Wasser in das Material eindringt. Auf Lasuren und Lacke sollten Hausbesitzer hingegen verzichten, da diese weniger atmungsaktiv sind. (dpa)