Essen. Millionen Haushalte werfen jetzt wieder die Heizungen an. Viel Energie aber verpufft. Mit einfachen Tricks können Sie im Haus oder in der Wohnung die Heizkosten in Grenzen halten. Was Mieter und Vermieter wissen sollten.
Mit den abnehmenden Außentemperaturen hat für viele Mieter und Hausbesitzer bereits die diesjährige Heizsaison begonnen. Weil die Kosten für Brennstoff teilweise weiter steigen, lohnt es sich, über Sparmaßnahmen nachzudenken. Was können Mieter und Hausbesitzer tun, um die Heizkosten in Grenzen zu halten?
Tipps für Mieter
Sehr viele Wohnungen verfügen inzwischen über Thermostate an den Heizungen. Diese arbeiten allerdings nur dann ökonomisch, wenn sie richtig eingestellt sind. Beispielsweise steuern die Geräte die Heizung in der Regel so, dass bei Stufe 3 eine Raumtemperatur von etwa 20 Grad erreicht und gehalten wird.
Auch mit Stufe 5 schafft man es meist nicht, das Zimmer schneller auf 20 Grad zu erwärmen. Jedoch bringen Thermostat-Stufe 4 und 5 um jeweils vier bis fünf Grad höhere Raumtemperaturen – inklusive entsprechender Mehrkosten. Viele Experten halten jedoch 20 Grad Zimmertemperatur für ausreichend, um sich wohlzufühlen – wobei sich das nicht verallgemeinern lässt.
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Einen Beitrag, die Heizkosten im Rahmen zu halten, können auch programmierbare Thermostate leisten. Die integrierten Zeitschaltuhren ermöglichen es, dass die Heizungen automatisch eine Stunde vor dem morgendlichen Aufstehen starten, um Badezimmer und Küche zu erwärmen. Wenn alle Bewohner das Haus verlassen haben, schaltet das Gerät wieder herunter und reduziert die Temperatur.
Berater weisen zudem darauf hin, die Heizungen nicht mit Sofas und Schränken zu verstellen. Auch dicke Vorhänge oder Gardinen können die Wärme abschirmen und verhindern, dass sie vollständig den Raum erreicht. Wenn die durch die Heizung erwärmte Luft frei zirkulieren kann, reduziert das die Kosten.
Tipps für Vermieter
Besitzer von Eigentumswohnungen, Einfamilienhäusern oder Gebäuden mit Mietwohnungen sollten darauf achten, dass die zentrale Heizungsanlage des Hauses in gutem technischen Zustand ist. Beispielsweise wird ein regelmäßiger hydraulischer Abgleich empfohlen. Ohne diese Abstimmung werden Heizkörper, die näher am Kessel sind, besser durchströmt als weiter entfernte. In mehrstöckigen Gebäuden kann das dazu führen, dass Heizkörper im Dach nicht ausreichend warm werden.
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Eine weitere Möglichkeit, Heizkosten zu vermindern, besteht darin, die durch das Gebäude führenden Leitungen zu isolieren – besonders im Keller. Besondere Aufmerksamkeit sollte man der Heizungspumpe widmen, die den Wasserkreislauf im Haus in Gang hält. Alte Pumpen laufen oft rund um die Uhr, obwohl tagsüber weniger Heizwärme benötigt wird als morgens und abends. Moderne Pumpen schalten auch mal ab und verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom. „Eine Pumpe alter Technik erhöht die jährliche Stromrechnung je nach Heizung um 100 bis 150 Euro“, stellt Stiftung Warentest fest.
Eine größere Investition stellt der Austausch des Brenners dar. Moderne Brennwertgeräte, die auch die Wärme der Abluft nutzen, sind jedoch erstaunlich sparsam und amortisieren sich in vernünftigen Zeiträumen. Die Modernisierung einer Heizung wird durch zinsgünstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert.
Entwicklung der Heizkosten
Sparmaßnahmen sind zu erwägen, weil die Heizkosten auch in 2012 und 2013 steigen. Der erste Grund: Die Heizperioden im vergangenen und diesem Jahr waren länger und intensiver. Besonders die ersten Monate 2013 überraschten mit erstaunlich tiefen Temperaturen. Das schlägt sich in den Abrechnungen nieder. Einer Übersicht des Informationsdienstes co2online zufolge stiegen die Heizkosten 2012, die in diesem Jahr abgerechnet werden, um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2013 (Abrechnung in 2014) kalkulieren die Experten mit bis zu 18 Prozent höheren Kosten.
Der zweite Grund: Auch die Brennstoffe werden teilweise teurer. Nach Information des Mieterbundes stiegen beispielsweise im ersten Halbjahr diesen Jahres die Preise für Gas und Fernwärme um 1,4 und 4,5 Prozent. Eine Entlastung verspricht dagegen die gegenwärtige Entwicklung des Heizöl-Preises. Dieser ist in den vergangenen Wochen deutlich gesunken – auf das Niveau des Jahres 2011. Das spricht dafür, jetzt die Bestellung für den kommenden Winter zu tätigen.