Die „Wärmewende“ ist in Vergessenheit geraten. Die Modernisierung des Gebäudebestandes, der bis 2050 energetisch auf Vordermann getrimmt werden soll, lahmt. Das ist ein schlimmes Versäumnis.
Die Energiewende in Deutschland – sie droht vor allem im Heizungskeller zu scheitern. In der Politik wird nur noch über Strom geredet und gestritten. Die „Wärmewende“ ist in Vergessenheit geraten. Das ist ein schlimmes Versäumnis jenes Expertenkreises, der dieses gesamtgesellschaftliche Mammutprojekt steuern sollte. Denn in der Modernisierung von Heizungen und Gebäudedämmung liegt die Chance, Energie und CO2 vergleichsweise günstig einzusparen.
Die Heizungsindustrie spricht von vier verlorenen Jahren. Tatsächlich lahmt die Modernisierung des Gebäudebestandes, der bis 2050 energetisch auf Vordermann getrimmt werden soll. Geschätzte sechs Milliarden soll das kosten – woher das Geld kommen soll, weiß bislang niemand. So dümpelt die Sanierungsquote bei etwa 1 Prozent pro Jahr. Laut Plan sollte es dreimal so schnell gehen.
Diskutiert wird eine Art Abwrackprämie für Heizungen. Gemeint ist eine Umlage auf Öl und Gas, ähnlich wie die so heiß diskutierte EEG-Umlage. Das Geld würde in einen Fördertopf fließen, aus dem sanierungswillige Haus- und Heizungsbesitzer bezahlt werden. Die Kritik: Diese Abwrackprämie ist sozial ungerecht, denn es sind Gutverdienende, die eine Sanierung stemmen, den eigenen Energieverbrauch und damit die zu zahlende Umlage verringern. Treffen würde es sozial schwache Gruppen, Rentner, Mieter. Wohl auch deswegen lässt das Thema Wärme die Politik kalt.