Essen. Jetzt ist die richtige Zeit, um Wohlfühl-Oasen, Vitaminlieferanten oder einen eigenen Kinderspielplatz anzulegen. Ihre Gartenträume warten nur darauf, verwirklicht zu werden. Hier erfahren Sie auf was sie achten müssen, um Ihren Garten erfolgreich nach Ihren Wünschen zu gestalten.
In der warmen Zeit des Jahres gibt es wenig, was schöner ist, als den Frühling und Sommer im eigenen Garten zu genießen. Wer sich jetzt für eine Neuanlage oder Umgestaltung des Gartens entscheidet, profitiert davon noch in diesem Jahr. Einen ganzen Strauß nützlicher Ratschläge für Planung und (Neu-)Gestaltung haben die TV-Garten-Expertin Andrea Müller („Grünzeug“-Sendungen beim SWR-Fernsehen) und Bauspar- Fachmann Jochen Ament (Bausparkasse Badenia) zusammengestellt.
Geschmackssache
Gärten können ganz unterschiedlich sein und deshalb sollten Eigentümer schon früh in der Planung klären, was sie wünschen und sich erhoff en. Möglichkeiten gibt es zuhauf: vom Familiengarten mit Spielgelegenheiten für die Kinder, über einen Nutzgarten, um Obst, Gemüse und Kräuter selbst zu ziehen und zu ernten, bis hin zum reinen Ziergarten, der zum Beispiel als Duftgarten (nach Feng-Shui-Regeln) ganz mediterran oder als Wohlfühl- und Wellness-Oase angelegt werden kann.
Rahmenbedingungen
Neben dem persönlichen Geschmack sollten bei der Planung auch solche Einflussfaktoren wie Größe, Lage und Ausrichtung des zu überplanenden Grundstücks sowie die Beschaffenheit des Geländes und des Bodens berücksichtigt werden. „Längst nicht alle Pflanzen fühlen sich an allen Standorten wohl“, betont Müller.
Akzente und Ideen
Liegen die Grundvoraussetzungen fest, kann es an die Feinplanung gehen. Hier ist erlaubt, was gefällt und ins Budget passt. Ein Teich oder Bachlauf bringt Wasser in den Garten. Beide können mit Findlingen oder Stelen aus Naturmaterialien wie Granit zusätzlich optisch aufgewertet werden. Skulpturen aus Stein oder Bronze machen den Garten zum persönlichen „Freiluftmuseum“. Für einen Hauch Wellness-Gefühl können eine Außensauna, ein Pool oder ein Schwimmteich sorgen.
Schwimmteiche haben in der letzten Zeit viele Anhänger gefunden. Hier gilt: je größer, desto besser. Mindestens 70 Quadratmeter Wasserfläche sollten es schon sein. Kleinere Schwimmteiche wirken optisch nicht so gut, veralgen leichter und stellen zudem nur wenig Schwimmfläche zur Verfügung. Ein Baumhaus kann nicht nur kleinen, sondern auch „großen Kindern“ Abstand vom Alltag bieten. Und Gewächshäuser werten den Garten nicht nur optisch auf. Ein nicht unerheblicher Faktor bei der Planung ist auch die richtige Auswahl und Positionierung der Wege und Sitzflächen (gerne mehrere, die je nach Laune und Sonnenstand genutzt werden können).
Pflanzzeit
Sind die Planungen abgeschlossen, geht es an die Pflanzen, deren optimale Pflanzzeit sich je nach Art deutlich unterscheiden kann. Stauden sind im frühen Herbst oder im beginnenden Frühjahr an der Reihe, Gehölze von Oktober bis April (bei Pflanzen mit offenen Wurzeln oder Ballenware). Pflanzen im Topf, können ganzjährig gesetzt werden. Ein Rasen wird am besten im frühen Herbst oder späten Frühjahr angelegt, wenn die Nächte nicht mehr so kalt sind.
Pflege
Gärten brauchen auch nach der Anlage Aufmerksamkeit und Pflege. Wie viel davon nötig ist, das lässt sich bei der Pflanzenauswahl durchaus beeinflussen. Manche Gewächse müssen öfter gegossen, geschnitten und gedüngt werden und sind anfälliger für Schädlinge, während andere fast von alleine wachsen, wenn sie einmal Fuß gefasst haben. Auch längere Trockenperioden, besonders harter Frost oder starke Beschattung machen ihnen nur wenig aus.
Gartengestaltung ist auch eine Frage der Kosten
Schon mit wenig Geld und vielen Ideen kann man einen Garten schön gestalten. Allerdings sind bei den Kosten nach oben fast keine Grenzen gesetzt. Zunächst fallen Planungskosten an, die sich nach den Baukosten richten. Eine hochwertige Ausstattung des Gartens erfordert einen entsprechend höheren Aufwand als eine einfache Lösung. Das Honorar für Planungsleistungen hat der Gesetzgeber in der geregelt. Für ein Grundstück mittlerer Größe (rund 500 Quadratmeter) beträgt es um die 1500 Euro. Meist gibt es dafür mindestens zwei Entwurfsvarianten, beispielsweise eine kostengünstige und eine aufwändigere.
Ein guter Planer gibt dabei zwar Tipps, soll aber neben seinen eigenen Ideen natürlich auch die Vorstellungen und Anforderungen des Besitzers berücksichtigen sollte, soweit diese realisierbar sind. Enthalten in der Planung ist eine Kostenschätzung als Grundlage für die Entscheidung. Neben Garten und Landschaftsarchitekten erstellen oft auch die ausführenden Firmen Planungsunterlagen. Hier sollten ein Gewerk- und ein Leistungsverzeichnis nicht fehlen. Bei größeren Projekten empfiehlt sich unter Umständen sogar eine Bauleitung.
Kostenfaktoren
Die Baukosten sind abhängig von der Grundstücksgröße und den Ansprüchen des Besitzers. Dabei spielt die Grundstücksgröße eine eher untergeordnete Rolle. Wer sich bei einem großen Grundstück auf die Gestaltung des engeren Umfeldes um das Haus herum konzentriert, muss nicht teurer kalkulieren als bei einem kleinen Grundstück mit einer dafür hochwertigeren Ausstattung. Rein auf die Fläche bezogen sind große Gärten in der Regel sogar günstiger als kleine. Der Anteil für die reine Bepflanzung macht oft gerade einmal zwischen zehn und 30 Prozent der Gesamtkosten aus.
Heimwerker
Wie bei allem rund ums Haus ist gerade auch im Garten eigene Arbeit lohnenswert. Selbst, wer nur wenig handwerkliches Geschick hat, kann zumindest einen Teil der Bepflanzung selbst übernehmen – und damit bares Geld sparen. Die Beauftragung eines Fachbetriebs empfiehlt sich jedoch auch für passionierte Selbermacher. Manche Aufgaben (wie das Anlegen einer Terrasse) werden besser dem Profi überlassen.
Finanzierung
Ament rät, die Kosten für eine Gartenneuanlage oder -gestaltung nicht zu unterschätzen. Was viele nicht wissen: Bausparverträge eignen sich nicht nur zur Finanzierung eines Hauses oder einer Renovierung, sondern leisten auch gute Dienste, wenn aus dem Gartentraum ein Traumgarten werden soll.