Niederkaltenkirchen. . Der zweite Fall für den Dorfpolizisten Franz Eberhofer. In Dampfnudelblues gibt Rita Falk nebenher einen etwas nervtötenden Sprachkurs für Niederbayrisch. Regionalkrimis hat man schon mal besser gelesen.
„Stirb Du Sau!“. Diese liebevolle Aufforderung steht am Haus des Schulrektors Höpfl. Damit beginnt der neue Krimi von Rita Falk. Zum zweiten Mal stürmt die Autorin mit ihrem Dorfpolizisten Franz Eberhofer aus dem niederbayrischen Kaff Niederkaltenkirchen die Bestsellerlisten. Der Titel: „Dampfnudelblues“. Am Ende ist der Höpfl tot und Eberhofer muss ermitteln, ob es Selbstmord war oder Mord.
Gezielter Schuss aufs Thermometer
Verdächtige gibt es gleich dutzendfach, denn beliebt war der Rektor nicht – und zu seinen Feinden zählten nicht nur Schüler. Dass der Eberhofer am Ende den Fall tatsächlich klärt, ist nur Zufall. Denn eigentlich ist Falks Protagonist nicht mehr als ein tumber, schimpfender und schießwütiger „Dorfbulle“. Zur Not löst er den Nachbarschaftsstreit auch mit einem gezielten Schuss auf das Thermometer, um das so erbittert gekämpft wird. Das locker sitzende Schießeisen ist auch der Grund für seine Strafversetzung von München in die Provinz. All das macht ihn nicht zu einem sympathischen Helden.
Bemühte Sprache
Was das Lesen zusätzlich erschwert: Der Eberhofer Franz ist nicht nur Hauptperson, er ist auch Erzähler. Also ist das Buch konsequent in der Ich-Form geschrieben. Und weil der Eberhofer eine simple Persönlichkeit ist, hält er nicht viel von Nebensätzen – dafür umso mehr von niederbayrischer Satzstellung. Was in wörtlicher Rede vielleicht noch lustig wäre, wirkt auf 250 Seiten irgendwann nur noch bemüht. Dabei gibt es doch inzwischen ein breites Vorbild für gute Regionalkrimis. Volker Klüpfel und Michael Kobr ist es bei ihrem Allgäu-Kommissar Kluftinger wesentlich besser gelungen, regionalen Witz und eine spannende Krimihandlung zu verbinden.
- Rita Falk: Dampfnudelblues. Dtv, 250 Seiten, 14,90 Euro