Duisburg. . Vor seinem 70. Geburtstag brachte er ewigjunge Jazz-Pianist seine Band „Return To Forever“ zusammen und zelebriert mit ihr guten, alten Fusion-Jazz. Die Doppel-CD hat eine elektronische und eine akustische Scheibe.

Der eigentlich ewig junge Jazz-Pianist und Keyboarder Chick Corea wird im Juni unglaubliche 70 Jahre alt. Da ist es an der Zeit, mit den alten Freunden so richtig zu feiern. Auf seiner neuen Doppel-CD „Forever“ hat der Meister mit dem klassisch geschulten Tastenspiel den Bassisten Stanley Clarke und den Schlagzeuger Lenny White eingeladen, seine Band „Return To Forever“ wieder aufleben zu lassen. Eine Formation, die neben Weather Report zu Beginn der 70er-Jahre zu den Pionieren des Fusion-Jazz gehörte.

Auch Chaka Khan ist dabei

Der über viele Jahrzehnte äußerst agile und kreative Komponist und Bandleader, der als junger Mann bei Miles Davis spielte, ist mit „Forever“ zu seinen Wurzeln im Fusion-Jazz zurückgekehrt, ohne dabei seine Entwicklung als akustischer Pianist zu verheimlichen. So bietet Chick Corea auf diesem Album eine akustische Live-CD mit Stanley Clarke und Lenny White im Duo und eine elektrische CD mit der gleichen Rhythmus-Gruppe sowie dem Geiger Jean-Luc Ponty, dem Gitarristen Bill Connors und der Sängerin Chaka Khan, die allerdings im Studio aufgenommen wurde.

Virtuoses Handwerk

Auf der akustischen CD, die deutlich pointierter und musikalisch überzeugender wirkt als die elektrische Studio-Aufnahme, wärmt Corea allerdings keine nostalgischen Erinnerungen auf, sondern präsentiert sich mit feinfühligen und lustvoll improvisierten Jazzstandards wie „On Green Dolphin Street“ und der wunderschönen Bill-Evans-Komposition „Waltz For Debby“ als virtuoser Kammermusiker. Auf der zweiten CD begegnen dem Zuhörer mit „Senor Mouse“, „500 Miles High“ und „Armandos Rhumba“ die alten Hits der Jazz-Rock-Band „Return To Forever“ wieder. Wer in seinem Plattenschrank etwas angestaubte Aufnahmen wie „My Spanish Heart“ begraben hat, der findet hier gute 35 Jahre später allerdings eine sehr munter spielende Band in der fast gleichen Besetzung, die ihr virtuoses Handwerk nicht verlernt hat, die aber auch die musikalischen Grenzen des guten alten Fusion-Jazz aufzeigt.

Wer die Band live erleben will, in diesem Fall mit dem Gitarristen Frank Gambale statt des verhinderten Bill Connors, der sollte sich für den 11. Juli Karten für das Konzert mit Chick Corea in der Duisburger Mercatorhalle besorgen.

  • Chick Corea, Stanley Clarke und Lenny White, „Forever“ (Concord/Universal). 11. Juli Duisburg, Mercatorhalle