Duisburg. .
Traditioneller Jazz auf der Bühne des Duisburger Hofs: Der begnadete Trompeter und Louis-Armstrong-Interpret Rod Mason begeisterte zusammen mit seinen "Hot Five" im Rahmen der Reihe "Jazz Live". Ebenfalls dabei: Blues-Diva Brenda Boykin.
Alle Jahre wieder bläst durch das frostige Duisburg ein heißer Wind aus New Orleans. Rod Mason, weltberühmter Trompeter und begnadeter Louis-Armstrong-Interpret, war in der Reihe „Jazz Live“ mit seinen „Hot Five“ mit zwei Konzerten im Duisburger Hof.
Als Stargäste präsentierte der Veteran des Traditional-Jazz den Chris-Barber-Drummer Gregor Beck und die temperamentvolle Blues-Diva Brenda Boykin, die sich gegenüber ihrem letzten Auftritt in Duisburg um sagenhafte 55 Kilo leichter vorstellte. Aber als Sängerin bleibt sie ein absolutes Schwergewicht.
Virtuosität und perfekte Arrangements
Los ging es wie wie schon in den Vorjahren mit Irving Berlins „I’m dreaming of a white christmas“, in dem sich die Musiker des Sextetts warm spielen durften. Wer ansonsten eher Konzerte der Modern-Jazz-Szene besucht, der konnte in den folgenden Stunden über die Virtuosität der Musiker und über die perfekten Arrangements der Oldtime-Jazzer nur staunen. Da muss so mancher Bläser des Fusion-Jazz noch sehr lange üben, um das hier präsentierte Niveau zu erreichen.
Es folgten der „Panama Rag“ und das von Louis Armstrong bekannte „Candy Lips“, dessen Trompetenspiel und Gesang der 70-jährige Brite Rod Mason mit seiner famosen Technik und Musikalität locker erreicht. Dabei bewiesen auch Saxofonist Andy Legett und der kraftvolle Posaunist John Mortimer exzellente Form genauso wie die anderen Musiker des brillant eingespielten Ensembles. Schlagzeuger Gregor Beck durfte sein Können mit mehreren gut getimten Soli unter Beweis stellen. Und die einst als Gospelsängerin bekannt gewordene Brenda Boykin erfreute nicht nur die Senioren im Publikum mit kessen Sprüchen, sondern auch mit scharfen Songs. Ihre glänzende vorgetragene Ellington-Ballade „Moon Indigo“ oder den umwerfend gesungenen Chicago-Blues-Hit „Big Fine Mama“ würde man gerne öfter auf Duisburger Bühnen hören.