Essen. . Schon nach den ersten Zeilen des letzten Teils der Trilogie „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins ist er wieder da: Der Sog, der den Leser in die Fantasy-Geschichte über die junge Katniss zieht. Was ist die richtige Antwort auf die Ungerechtigkeiten dieser Welt? Rache oder Mitgefühl? Ohne Kitsch oder Pathos, dafür schonungslos und mitreißend lässt die Autorin Katniss die verschiedenen Wege erproben.
Schon nach den ersten Zeilen des letzten Teils der Trilogie „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins ist er wieder da: Der Sog, der den Leser in die Fantasy-Geschichte über die junge Katniss zieht.
Die Regierung von Panem hatte Katniss gezwungen, in einer Show andere Kinder zu bekämpfen, um die Bewohner des mächtigen Kapitols am Bildschirm zu unterhalten. Der Ausgang des grausamen Spiels: Leben oder Tod.
Katniss konnte vor dem Filmteam und der diktatorischen Regierung fliehen, eine Revolutionsbewegung in Gang setzen. Doch das Glück ist noch nicht auf ihrer Seite: Im Finale der packenden Fantasyreihe – „Flammender Zorn“ – muss Katniss erfahren, dass der Teil von Panem, in dem sie sich Frieden erhofft hatte, von einer Rebellenführerin regiert wird, die ihre eigenen Pläne mit der 17-Jährigen verfolgt. „Noch ein mächtiger Spieler, der beschlossen hat, mich als Figur zu benutzen.“
Gewohnt spannungsreich und sozialkritisch erzählt Suzanne Collins ihre außergewöhnliche Geschichte weiter. Das amerikanische Time Magazine setzte sie deshalb auf die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des vergangenen Jahres. Und die Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises wählte den ersten Teil der Reihe zum besten Buch 2010. Es soll nun verfilmt werden.
Gale oder Peeta? - Katriss muss sich in Tribute von Panem entscheiden
Im neuen Band überlegt Katniss zu fliehen – mit Gale, ihrem langjährigen Freund. In die Wälder, wo sie einst mit Pfeil und Bogen auf Jagd gingen, um ihre Familien zu ernähren. Doch da ist auch noch Peeta, der Junge, der ihr schon mehrmals das Leben gerettet hat und nun im Kapitol gefoltert wird. Katniss steht wieder vor der Frage: „Was soll ich tun? Was soll ich tun?“
Sie fühlt sich hin- und hergerissen, auch zwischen diesen jungen Männern. Für wen wird sie sich entscheiden? Diese Frage durchzieht die Handlung bis zum Ende. Doch die Liebesgeschichte tritt nie zu stark in den Vordergrund, die gesellschaftskritischen Töne überwiegen.
Schließlich lässt sich Katniss darauf ein, als Galionsfigur der Rebellen in den Krieg zu ziehen. Denn alle Unterdrückten, so unterschiedlich ihre Motivation auch sein mag, verfolgen doch nur ein Ziel: die unmenschliche Regierung des Kapitols zu stürzen.
Die Kraft der Bilder in Tribute von Panem
Die Feinde des Kapitols setzen dabei ebenfalls auf die Kraft der Bilder. Katniss muss sich wieder vor der Kamera positionieren, um die Massen zu beeinflussen. Doch während das Kapitol die Bewohner mit solchen Filmen betäubt hat, wollen die Rebellen nun das Volk aufscheuchen.
Medien und Moral, Sein und Schein, Macht und Ohnmacht, Schuld und Unschuld sind die großen Themen der Suzanne Collins. Was ist die richtige Antwort auf die Ungerechtigkeiten dieser Welt? Rache oder Mitgefühl? Ohne Kitsch oder Pathos, dafür schonungslos und mitreißend lässt die Autorin Katniss die verschiedenen Wege erproben. Sie fesselt mit vielen überraschenden und doch schlüssigen Wendungen – bis zum Schluss, der erfreulicherweise nicht dem Grundsatz unterliegt: Ende gut, alles gut.
- Suzanne Collins: Die Tribute von Panem – Flammender Zorn, Oetinger, 430 Seiten, 18,95 Euro, Trilogie ab 14