Gelsenkirchen. Viele Freunde unseres Autors erwarten Kinder – und werden bald über schlaflose Nächte klagen. Aber das ist nicht nur ein Problem der Baby-Jahre…
In unserem engsten Umfeld bekommen derzeit so viele geliebte Menschen Kinder, dass meine Frau sich in der zurückliegenden Weihnachtszeit schon als „Tanne, an der ganz viele Weihnachtskugeln hängen“ bezeichnete.
Gemeint waren die ganzen kugeligen Bäuche. Wobei meine Frau strenggenommen eher an ihnen hängt als andersherum. Weil es natürlich immer sehr schön ist, eines dieser süßen kleinen Füßchen oder Fäustchen zu erfühlen. Bevor Sie jetzt auf falsche Gedanken kommen: Nach dem Faustgruß mit einem Fötus ist es auch wieder gut. Unsere Familienplanung ist definitiv abgeschlossen.
Während unser Großer in nicht allzu langer Zeit schon ein zweistelliges Alter erreicht, fangen die anderen jetzt erst so richtig an. Ich habe ihre ganzen Klagen über die „schlaflosen Nächte“ und die „Probleme, das Kind ins Bett zu bekommen“ schon in meinen Ohren. Sie werden dann von uns hören wollen, dass es ja nur eine Phase ist und bald vorbei ist. Sie werden von mir aber hören: Macht euch nichts vor, es wird nur noch schlimmer.
Einschlaf-Tipps helfen natürlich nicht
Klar, die Kinder stehen mittlerweile nicht mehr samstags um 6:43 Uhr auf der Matte, um per terrorisierendem Bettgehüpfe zu signalisieren, dass sie bereit sind für einen actiongeladenen Tag voller Abenteuer. Aber die Sache mit dem Einschlafen wird mit dem Alter nicht besser. Schließlich sind Kinder im fortgeschrittenen Semester mit der kognitiven Fähigkeit ausgestattet, sich wunderbar in Sachen reinsteigern zu können.
Da wird sich schon drei Stunden vor der eigentlichen Bettzeit darüber Sorgen gemacht, dass man ja wieder nicht werde einschlafen können. Und all die Tipps – ein Buch lesen, ein Hörspiel hören, Schäfchen zählen und so weiter und sofort – helfen natürlich nicht. Einem Säugling kann man den Schnulli in den Mund schieben oder ihn in den Schlaf wiegen. Ich schaffe es ja jetzt, wieder öfter ins Fitnessstudio zu gehen – aber für das mehrminütige Schaukeln eines Schulkindes bräuchte mein Bizeps noch ein paar Hundert Liter Proteinshakes mehr.
Nicht für Sachargumente zu haben
Apropos Fitnessstudio: Wenn ich abends besonders früh ins Bett gehen will, um morgens besonders früh Sport machen zu können, dann ist das Einschlafdrama besonders groß. Es grenzt schließlich an eine Katastrophe, wenn die Eltern schon schlafen, im Kinderzimmer aber noch die Augen offen sind. Schließlich könnte Papa dann ja möglicherweise die Diebe nicht hören, die möglicherweise zur dunklen Stunde in das Haus eindringen könnten.
Dabei ist es daheim wohlbekannt, dass ich einen seichten Schlaf pflege und selbst von einem Pups geweckt werde. Aber für Sachargumente ist ein sich reinsteigernder Nichteinschlafkönner nicht zu haben. Und wer sagt denn, dass der Dieb Bohnen zum Abend gegessen hat? Weihnachtskugelträgerinnen, macht euch auf etwas gefasst.