Essen. Vorbilder oder Vollpfosten: Wie Corona-sicher sind die Masken unserer Superhelden? Wir machen den Check und stellen weitere vermummte Promis vor.
Was für eine Maske? Der Mund-Nasen-Schutz in der Corona-Zeit ist ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Masken. Wir zeigen, mit was sich Menschen noch alles das Gesicht bedeckt haben – zu ihrer Sicherheit, als Strafe oder aus reinem Vergnügen. Und schauen mal, wie vorbildlich unsere Superhelden sind!
Batman
Ach du lieber Flattermann! Da ist der Dunkle Ritter aus Gotham seit über 80 Jahren (Achtung: Risikogruppe!) im Geschäft, aber in den Supermarkt käme er so nicht mehr rein. Nase bedeckt, aber Kinn frei? Ruft die Corona-Polizei! Außerdem: Vor Fledermäusen wird gewarnt, meint Chefvirologe Drosten, der sie als Virenschleudern demaskierte. Coronaschutzfaktor 50 %
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Spiderman
Der Netzspinner als Streber: Mund, Nase, Augen, alles top geschützt. Dazu der Ganzkörper-Dress – früher hätte man gesagt: Was für ein Freak! Wenn Spidey durch die Schluchten von New York schwingt, fängt er Gesindel Corona-sicher. Nur einmal lüpfte er unbedacht die Maske: zum Kopfüber-Filmkuss, da lief ihm sogar Regen in die Nase. Pfui. Coronaschutzfaktor 99 %
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Iron Man
Einer musste ja wieder übertreiben: Der Mann mit der eisernen Maske ist gleich mit dem ganzen Körper in die Rüstung geschlüpft. Schlecht gegen Corona: Auf Metall halten sich Viren tagelang. Da aber Supertüftler Tony Stark in der Robo-Dose luftdicht verpackt ist und sogar kontaktloses An- und Ausziehen erfunden hat, ist er unser Testsieger. Coronaschutzfaktor 200 %
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The Flash
Wer schnell rennen kann, muss nicht unbedingt schnell mitdenken können: Im Angesicht des Virus’ wäre der Rote Blitz blitzfix ein Toter Blitz. Mund und Nase? Schnauffreudig frei. Klar: Wer joggt, hat ein gutes Immunsystem. Aber fies: Dieser Temposünder wirbelt so viel Staub auf, dass er nicht nur für die Ganoven-Gesundheit gemeingefährlich ist. Coronaschutzfaktor 0 %
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Guy Fawkes
Held oder Terrorist, was war Guy Fawkes? Sein Plan, Englands Parlament wegen der Verfolgung der Katholiken zu sprengen, scheiterte am 5. November 1605, seither trugen Briten in der „Bonfire Night“ solche Masken. Alan Moore verlieh im Comic „V For Vendetta“ seinem Freiheitskämpfer die Maske – die von den Kapitalismus-Kritikern „Anonymous“ adoptiert wurde.
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Zorro
Wenn er geglaubt hat, dass die Augenbinde seine Identität verbirgt, war Held Zorro kein schlauer Fuchs. Der Rebell aus dem Groschenheft „The Curse Of Capistrano“ kämpfte mit Degen, Peitsche und Leidenschaft auch um die Herzen der Frauen, Feinden ritzte er ein „Z“ in die Brust. Die bekannte Zorro-Maske stammt aus Filmen mit Schnurrbart-Idol Douglas Fairbanks.
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Cro & Co
Da steht ein Panda hinterm Mikro, was macht der da? Na, er machte alles „Easy“, als er Ende 2011 auf vielen Bildschirmen erschien. Cro war nicht der erste Maskenrapper (vor Sido gab’s ja auch schon zig andere) und er inspirierte nicht die Show „The Masked Singer“. Aber er zeigte mit dem Pandagesicht, dass die Person selbst nicht so wichtig ist wie ihre Musik...
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Fußballermasken
Vorläufer waren viele: Dieter Hoeneß mit seinem blutdurchtränkten Turban im Pokalfinale nach Kopfnuss, Peter Čech mit seinem Fahrradhelm nach Schädelbruch, Olaf Marschall mit seinem Nasenpflaster gegen verstopfte Atemwege – Fußballer, die da irgendwas im Gesicht hatten, um sich zu schützen. Oder um Schabernack zu treiben, wie Pierre-Emerick Aubameyang mit Sponsor-PR nach Torerfolgen. Die Karbon-Masken von Robert Lewandowski und seinen Kollegen freilich diente schon dem Schutz etwas des Jochbeins, was bei einem Stürmer quasi der dritte Fuß ist; bei Kontaktkämpfern wie Axel Witsel (BVB) natürlich erst recht. Jetzt wird die Bundesliga neustarten und die Virusmaskenpflicht wurde aufgeworfen, getestet (vom Ex-Schalker Dennis Aogo) und wegen Unpraktikabilität wieder verworfen. Den Fans bleiben, quasi als Trikot für die Visage, Überzieher in den Vereinsfarben…
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Theatermaske
Obwohl die Schauspieler seit Shakespeare meist ihr Gesicht zeigen, gehen sie heute noch in die „Maske“, bevor sie die Bühne betreten. Früher waren dort Masken üblich, schon im Dionysostheater im antiken Griechenland, später beim italienischen Stegreiftheater Commedia dell’arte. Das japanische Maskentheater Nō kennt 250 verschiedene Gesichtsausdrücke.
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Venezianische Maske
Ausschweifende Maskenbälle waren an den Höfen Europas üblich, etwa bei Ludwig XIV. in Versailles. Später schlüpfte auch das einfache Volk auf der Straße in Kostüme, wie in Venedig ab dem 17. Jahrhundert. So wurden für kurze Zeit die Standesgrenzen aufgelöst. In Venedig trug man oft Halbmasken, die zuvor Schauspielern das Sprechen und nun das Trinken erleichterten.
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Pestmaske
Dr. Schnabel wurde ein Arzt genannt, der an Pest erkrankte Menschen untersuchte. Schließlich trug er eine Schnabelmaske. Den Schnabel füllte er mit Kräutern, in der Hoffnung, sich so zu schützen. Der Masken-Arzt war selten, es gab ihn in Italien und Frankreich. Trotzdem wurde er berühmt, durch Abbildungen und als Kostüm beim venezianischen Karneval.
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Schandmaske
Sein Gesicht zu verlieren, gilt als Schande. Daher wurden Menschen, vor allem Frauen, im 16. und 17. Jahrhundert in Schottland, England oder hierzulande für Vergehen wie Ehebruch oder Tratschen mit dem Tragen von Schandmasken bestraft. Sie hatten oft große Nasen, Ohren und verhinderten das Sprechen. Die Träger wurden so öffentlich gedemütigt.
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Totenmaske
Die goldene Maske ist die berühmteste, die je für einen Toten angefertigt wurde – für den ägyptischen Pharao Tutanchamun im 14. Jahrhundert vor Christus. Während das Aussehen der Grabbeigabe wohl eher dem Totengott Osiris glich als dem König, wurden später Totenmasken von bedeutenden Personen hergestellt, um das Antlitz des Verstorbenen zu bewahren.
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Dämonenabwehr
Schon in der Altsteinzeit gab es Rituale mit Masken, wie Höhlenzeichnungen vermuten lassen. Später nutzte man sie auf der ganzen Welt zum Schutz vor bösen Geistern. Das wird heute noch sichtbar, wenn Menschen etwa in Süddeutschland zur Fasnacht Holzfratzen tragen. Teils wird solch eine Maske auch „Larve“ genannt, daher der Begriff „entlarven“.