Düsseldorf. Energieintensive Industriebranchen in NRW haben 2022 viel weniger hergestellt. Das teilte das Statistikamt IT NRW mit. In anderen Sparten Plus.

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Energieintensive Industriebranchen haben im vergangenen Jahr viel weniger hergestellt. In diesen Bereichen sei die Produktion 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent gesunken, teilte das Landesstatistikamt IT NRW am Freitag in Düsseldorf mit.

Energieintensiv sind zum Beispiel die Chemie-, die Glas-, die Papier- und die Metallbranche. Aber auch die Kokerei und Mineralölverarbeitung sowie die Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren ohne Möbel gehören dazu.

Produktion in energieintensiven Branchen ging vor allem im zweiten Halbjahr herunter

Nach Angaben von IT NRW ging die Produktion im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vergleichsweise moderat herunter: in den energieintensiven Branchen gab es ein Minus von 3,9 Prozent, in den übrigen Industriebereichen von 2,1 Prozent.

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In der zweiten Jahreshälfte 2022 gab es dahingegen ein Produktionsminus von 9,9 Prozent in den energieintensiven Branchen. Die restlichen Industriebranchen erzielten dafür ein Plus von 2,1 Prozent.

Hintergrund ist der Ukraine-Krieg und hohe Strom- und Gaspreise. In den Industriebereichen, die weniger Strom und Gas brauchen, blieb das Produktionsniveau im Gesamtjahr mit einem Minus von 0,1 Prozent fast unverändert. Der Gesamtschnitt der NRW-Industrie lag 2022 bei minus 2,6 Prozent.

Als Beispiel: So viel Energie haben die Industriebranchen 2021 in NRW verbraucht

Um mal einen Einblick in die energieintensiven Branchen zu erhalten, folgendes Beispiel: 2021 hat das Verarbeitende Gewerbe rund 1,29 Millionen Terajoule an Energie verbraucht. Das schreibt IT NRW auf seiner Webseite. Zum Vergleich: Die Stadt Köln hatte einen jährlichen Energiebedarf von 1300 Terajoule für Strom und Gas.

Für die „Herstellung von chemischen Erzeugnissen“ wurde 2021 mit knapp 477 Tausend Terajoule der größte Teil an Energie verwendet. Dies entsprach einem Anteil von 37 Prozent am gesamten Energiebedarf. Den zweitgrößten Verbrauch verzeichnete der Wirtschaftszweig „Metallerzeugung und -bearbeitung“ mit rund 453 Tausend Terajoule.

Zusammen gingen auf diese beiden Branchen somit über 70 Prozent des gesamten Energieverbrauchs im Verarbeitenden Gewerbe zurück. Die Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus hatte den geringsten Energieverbrauch 2021: rund 40 Tausend Terajoule wurden verbraucht.