Essen. Die Start-up-Szene im Ruhrgebiet wächst seit Jahren. Mit den rheinischen Metropolen Köln und Düsseldorf kann sie aber nicht mithalten.

Die Start-up-Szene im Ruhrgebiet wähnt sich seit geraumer Zeit im Aufwind. Ein Förderprogramm des Landes lässt aber aufhorchen. Es berücksichtigt insbesondere junge Unternehmen aus dem Rheinland.

„Scale-up.NRW“ heißt das Programm, das sich an junge Firmen wendet, die der Gründungsphase entwachsen sind und mit ihrem Geschäftskonzept auf die internationale Bühne streben. Damit das gelingt, stellt ihnen die Landesregierung Mentorinnen und Mentoren aus der heimischen Wirtschaft an die Seite, die sie auf dem Wachstumspfad begleiten.

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Bei der Auswahl der elf Start-ups, die über „Scale-up.NRW“ in den nächsten 18 Monaten betreut werden, fällt auf, dass fünf aus Bewerber aus Köln, drei aus Düsseldorf sowie jeweils eines aus Ostwestfalen und dem Aachener Raum den Zuschlag erhielten. Nummer elf und damit das einzige Projekt aus dem Ruhrgebiet, ist Lidrotec. Die Bochumer entwickeln Laseranlagen zum Schneiden von Mikrochips.

Ministerium: Mehr junge Start-ups im Ruhrgebiet

Das Auswahlverfahren für Scale-up.NRW hatte nach Angaben des NRW-Wirtschaftsministeriums ein Team von „anerkannten Skalierungsexpertinnen und -experten, Investorinnen und Investoren sowie Gründungspersönlichkeiten“ begleitet. Unsere Redaktion hakte nach, warum am Ende so viele Start-ups aus dem Rheinland ausgewählt wurden. „Der Standort der Unternehmen spielt für die Auswahl keine Rolle“, sagte ein Sprecher von Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne). „Gemessen an den allgemeinen Gründungszahlen befinden sich jedoch in Köln und Düsseldorf – landesweit betrachtet – die meisten solcher Start-ups.“

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Dem Sprecher zufolge habe es auch Bewerbungen aus dem Ruhrgebiet gegeben, die sich aber „im Durchschnitt noch in einer früheren Entwicklungsphase“ befänden und erst später für eine Förderung über Scale-up.NRW in Frage kämen. Das NRW-Wirtschaftsministerium sehe durchaus Potenzial für die Start-up-Szene im Revier.

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Ein Blick in die Datenbank zeigt, dass von den aktuell 1938 Start-ups in NRW 344 ihren Sitz im Ruhrgebiet haben. Zum Vergleich: 426 sind es allein in Köln und 368 in Düsseldorf. Nach Zahlen aus dem Jahr 2020 liegen die beiden rheinischen Metropolen bei der Zahl neu gegründeter Start-ups NRW-weit mit Abstand an der Spitze. Aber auch Essen, Dortmund und Bochum gehören zur TOP 15 und belegen die Plätze 6,7 und 11.

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