Düsseldorf. Die Kette Real schließt in Witten und Dortmund-Aplerbeck ihre Filialen. Mehr als 200 Beschäftigte erhalten Kündigungen. Neue Betreiber unbekannt.
Der Abschied der SB-Warenhauskette Real aus der deutschen Einzelhandelslandschaft geht weiter. Am Donnerstag gab das Düsseldorfer Unternehmen bekannt, dass in den nächsten Wochen sieben weitere Filialen schließen werden. Von der Entscheidung betroffen sind in NRW auch die Standorte Witten, Dortmund-Aplerbeck, Menden und Neuss.
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Die schlechte Nachricht: In Witten erhalten zum 31. Mai alle 85 Real-Beschäftigten und in Dortmund-Aplerbeck zum 30. Juni alle 124 Mitarbeitenden die Kündigung. Für sie gilt ein Sozialplan, den die Gewerkschaft Verdi und der Betriebsrat ausgehandelt haben.
Die gute Nachricht: An beiden Ruhrgebietsstandorten soll es aber nach umfangreichen Umbauarbeiten wieder Einzelhandel geben. „Es gibt neue Betreiber. Sie wollen aber noch nicht genannt werden“, sagte ein Real-Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion.
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Es war im Sommer 2019, als der Handelskonzern Metro die ungeliebte und zuweilen rote Zahlen schreibende Tochter Real mit ihren damals 270 Filialen an den russischen Finanzinvestor SCP verkaufte. Dieser trat mit dem Ziel an, bis spätestens Ende Juli 2022 unrentable Märkte zu schließen und den Rest an Wettbewerber abzugeben.
Im Sommer soll Real Geschichte sein
Der Plan ging bislang nahezu geräuschlos auf: Mehr als 40 Standorte wurden seither aufgegeben oder stehen auf der Schließungsliste. Darunter Essen-Zentrum und Duisburg-Süd. Den Großteil der Läden haben Wettbewerber wie Kaufland, Edeka und Globus übernommen.
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Über die Zukunft der verbliebenen Filialen verhandelt Real nach eigenen Angaben noch mit möglichen Unternehmen. Das Bundeskartellamt hat der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) gestattet, 115 Real-Märkte zu übernehmen, für Edeka sind es 64, Globus 16, für Rewe und V-Markt jeweils zwei. Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen musste vor allem Edeka im Bieterprozess Federn lassen.
Geht es nach SCP, soll der Name Real im Sommer dieses Jahres Geschichte sein. Voraussichtlich im Juli soll dann auch die Hauptverwaltung in Düsseldorf schließen. Sie ist auf Campus ihrer früheren Konzernmutter Metro untergebracht. Der Großhändler hat bereits Pläne für einen Neubau.