Essen. Trotz Pandemie entstehen in NRW neue Start-ups. Das Ruhrgebiet hat aber weiterhin mit der Konkurrenz in Düsseldorf und Köln zu kämpfen.

Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hat ein hehres Ziel: Bis zum Jahr 2025 soll NRW in die Top 10 der größten Start-up-Standorte Europas aufsteigen. Die Chancen stehen nicht schlecht, wie eine aktuelle Erhebung ergab. Auch aus dem Ruhrgebiet werden immerhin stabile Gründungsraten gemeldet.

„Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie hat sich die Gründungsaktivität auch im Jahr 2020 dynamisch entwickelt“, sagt Pinkwart. Nach Zahlen des Informationsdienstes Startupdetector, die das Wirtschaftsministerium ausgewertet hat, entfielen im vergangenen Jahr 17 Prozent der Neugründungen auf NRW. Das waren 478 Gründungen – 63 mehr als im Vorjahr. Statistisch entstanden pro Tag 1,3 neue Start-ups. Nur Berlin und Bayern schnitten besser ab.

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Innerhalb Nordrhein-Westfalens verfügen nach wie vor Köln und Düsseldorf über die höchste Start-up-Dichte. 36 Prozent der Neugründungen im vergangenen Jahr fanden in den beiden Städten am Rhein statt. Mit einigem Abstand landen Essen und Dortmund immerhin auf den Plätzen 6 und 7. Die Westfalenmetropole verzeichnete im vergangenen Jahr allerdings einen nennenswerten Rückgang der Gründungen von 18 auf elf.

Bochum lockt auswärtige Start-ups an

Unter die Top 15 fallen im Ruhrgebiet allein noch Bochum und der Kreis Recklinghausen. Gewichtet nach der Größe der Städte schneidet indes Mülheim mit 3,5 Neugründungen pro 100.000 Einwohner am besten ab – allerdings deutlich abgehängt von Düsseldorf (12,2) und Köln (9,0).

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Trotz zahlreicher Förderangebote im Ruhrgebiet ist es nur Bochum und dem Kreis Recklinghausen gelungen, Start-ups aus anderen Städten oder Kreisen anzulocken. Vor allem Duisburg und Essen haben dagegen junge Unternehmen an andere Standorte verloren.

Kapitalgeber für NRW interessieren

Land, Kommunen und Wirtschaft bieten bereits zahlreiche Programme und Initiativen an, um den Gründergeist in NRW anzufachen. Wirtschaftsminister Pinkwart kündigte in dieser Woche weitere Hilfen an, damit junge Unternehmen schneller wachsen und international aktiv werden können. „Mithilfe unseres ambitionierten Scale-up-Programms wollen wir ausgewählte Start-ups auf diesem Weg unterstützen und starke Chancenkapitalgeber und Business Angel noch mehr als bisher für Nordrhein-Westfalen interessieren“, so der FDP-Politiker.

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Das Scale-up-Programm richtet sich an Gründerinnen und Gründer, die sich kurz vor oder bereits in einer Phase des schnellen Wachstums und Wandels befinden. Ab März 2022 sollen die ersten zehn bis 15 Start-ups in ein 18-monatiges Programm aufgenommen werden, das sie bei Themen wie Internationalisierung, Erweiterung des Managements und steigendem Finanzbedarf fit machen soll. Das Konsortium aus Digital Innovation Hub Düsseldorf/Rheinland und der German Entrepreneurship hat den Auftrag erhalten, die bestmöglichen Gründungsteams zu identifizieren.