Essen. Umsatz und Gewinn sinken, doch die Metro kommt bisher relativ gut durch die Pandemie. Lange dürfen die Lockdowns weltweit aber nicht mehr dauern.

Geschlossene Restaurants und leere Hotels beeinträchtigen weltweit auch den Metro-Konzern. Der Umsatz des Großhandelsriesen brach von Oktober bis Dezember währungsbereinigt um 11,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal ein. Dabei hielt sich in Deutschland das Minus im Weihnachtsgeschäft mit 4,5 Prozent noch in Grenzen. Die heftigsten Umsatzverluste erlitt der MDax-Konzern im übrigen Europa, wegen härterer Corona-Maßnahmen vor allem in Frankreich, Italien und Spanien. Das zeigt die Bilanz für das erste Quartal des Metro-Geschäftsjahres 2020/21.

Dennoch sieht sich das Düsseldorfer Unternehmen robuster aufgestellt als zu Beginn der Pandemie. „Im Gegensatz zum ersten Lockdown konnten wir im zweiten den Umsatzverlust abfedern,“ sagte Finanzvorstand Christian Baier bei der Vorstellung der Zahlen. Metro schneide in seinen Kernmärkten besser ab als die Konkurrenz, betonte er. Während des ersten Lockdowns hatte die Metro im Quartal von April bis Juni 2020 noch 17,4 Prozent weniger eingenommen.

Mehr Kunden für Metro im Bereich Hotel, Restaurants und Catering

Die Corona-Krise drückt dennoch auch den Gewinn: Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieben der Metro zwischen Oktober und Dezember 399 Millionen Euro übrig – ein knappes Drittel weniger. Auch der Nettogewinn brach ein: Unterm Strich standen 99 Millionen Euro – ein Fünftel weniger als im Adventsquartal 2019.

Metro-Finanzchef Christian Baier blickt trotz des verlängerten Lockdowns weiter zuversichtlich auf dieses Jahr.
Metro-Finanzchef Christian Baier blickt trotz des verlängerten Lockdowns weiter zuversichtlich auf dieses Jahr. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Allerdings habe sich der Kundenstamm im Bereich Hotel, Restaurants und Caterer in den vergangenen Monaten erweitert, so Christian Baier: „Wir konnten trotz der Pandemie große Marktanteile gewinnen.“ Kunden aus diesem Segment unterstütze Metro mit digitalen Tools für neue Bestell- und Abhol-Services“, sagte der Finanzvorstand und Co-Vorsitzende am Donnerstag. Den von Olaf Koch geräumten Metro-Chefsessel soll im Mai Würth-Manager Steffen Greubel besetzen.

Angebot für Endkunden ohne Metro-Karte wenig angenommen

Außerhaus-Angebote vieler Gastronomen hätten dazu geführt, dass die Dezemberzahlen trotz des Lockdowns über denen im November lagen, erläuterte Baier. Die Prognose des Konzerns für das bis September laufende Geschäftsjahr bestätigte der Vorstand: Er erwartet weiterhin einen nur leichten Rückgang von Umsatz und Gewinn.

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Wenig Erfolg hatte dagegen das Konzept, in der Weihnachtsperiode in manchen Ländern – und auch in NRW – die Metro-Märkte für Endkunden ohne Metrokarte zu öffnen, räumte der Finanzvorstand auf Anfrage unserer Redaktion ein – mit Auswirkungen auf die Bilanz „im sehr kleinen zweistelligen Millionenbereich.“

Metro-Vorstand erwartet ab April Besserung

Zum verlängerten Lockdown in Deutschland äußerte sich Baier nicht explizit. Der Konzern gibt aber an, was er weltweit verliert: Ein vollständiger Lockdown koste die Metro jeden Monat rund 400 Millionen Euro, heißt es im Quartalsbericht. Auf die Frage, wie lange der Konzern diese Situation noch aushalten könne, ohne seine Prognose senken zu müssen, sagte Bauer, er erwarte eine Besserung im dritten Quartal, also ab April. Deutschland hat seinen Lockdown gerade bis zum 7. März verlängert.