Greven. Mit 50 Traktoren blockieren Landwirte seit der Nacht zum Dienstag das Aldi-Zentrallager in Greven. Sie fordern mehr Geld für ihre Erzeugnisse.

Landwirte haben im Kreis Steinfurt die Zufahrt zum Zentrallager von Aldi-Nord blockiert. Ungefähr 50 Traktoren versperrten das Tor. Die Protestaktion habe am Montagabend begonnen und dauere noch an, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Bislang sei alles friedlich verlaufen. Bereits in der vergangenen Woche hatten Landwirte immer wieder Zentrallager blockiert, um gegen die Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels zu protestieren.

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Die Zufahrt zu dem Lager ist den Angaben nach für den Lieferverkehr blockiert. Die Lastwagen stauten sich dem Sprecher zufolge bis zu einer nahen Bundesstraße. Wie lange die Blockade-Aktion in Greven dauern soll, war zunächst unklar.

Zeitgleich Protestaktionen in anderen Bundesländern

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Zeitgleich fanden auch in anderen Bundesländern Protestaktionen von Landwirten statt. In Niedersachsen blockierten Hunderte Traktoren Discounter-Lager an verschiedenen Standorten. Zeitweise waren auch dort die Zufahrten nicht mehr passierbar. Eine ähnliche Blockade gab es in Rheinland-Pfalz.

Auslöser der Wut der Landwirte war ein Brief der großen deutschen Handelsketten an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Darin hatten sich die Topmanager von Edeka, Rewe, Aldi und der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) über Aussagen von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner beschwert.

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Die CDU-Politikerin hatte ein Gesetz auf den Weg gebracht, mit dem Landwirte und kleinere Lieferanten besser vor dem Preisdruck der Handelsriesen geschützt werden sollen und von teils unfairen Bedingungen gesprochen. Klöckner habe ein Zerrbild der Handelsunternehmen gezeichnet, klagten die Manager.

Aldi Nord sicherte am Sonntag Gespräche mit Landwirten zu

Aldi Nord hatte am Sonntag erklärt, mit Bauernvertretern zeitnah weitere Gespräche zu führen. Dabei könne es etwa um die Idee eines Fairtrades für die deutsche Landwirtschaft gehen oder die Förderung der Landwirte durch eine flächendeckende, angemessene Bezahlung bei höheren Qualitätsstandards. (dpa)