Düsseldorf. Klaus Schäfer ist im Alter von 53 Jahren an Krebs gestorben. Er machte Uniper von der Eon-Resterampe zum Börsenstar. Und kämpfte gegen Fortum.

Der Energiekonzern Uniper trauert um seinen Gründungschef Klaus Schäfer. Er verstarb am Mittwoch im Alter von 53 Jahren in seiner Heimat bei München an den Folgen eines langen und schweren Krebsleidens, wie das Düsseldorfer Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Schäfer hatte vor zwei Jahren aufgrund seiner Erkrankung sein Amt ruhen lassen müssen und war 2019 ausgeschieden.

Schierenbeck würdigt Schäfers „Haltung“

Sein Nachfolger Andreas Schierenbeck würdigte ihn als „Gestalter“ des Unternehmens und ein „bleibendes Vorbild für viele Wegbegleiter und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Schäfers „Haltung und sein Führungsstil sind für uns alle beispielhaft und prägend. Damit hat Klaus Schäfer ein bleibendes Erbe geschaffen“, sagte Schierenbeck.

Aufsichtsratschef Klaus-Dieter Maubach sagte, Schäfer habe „Großartiges geleistet und ein Unternehmen, dem man zu Beginn wenig zutraute, zu einem der erfolgreichsten Unternehmen im MDax gemacht“. Schäfer habe zudem „die entscheidenden Weichen“ gestellt, Uniper in eine CO2-freie Energiezukunft zu führen. „Heute ist ein trauriger Tag – doch bleiben die Leistung von Klaus Schäfer als Manager und seine menschliche Vorbildfunktion erhalten“, sagte Maubach.

Von der Resterampe zum Börsenstar

Klaus Schäfer hatte Uniper nach der Abspaltung von Eon 2016 an die Börse gebracht. Dem als Eons „Resterampe“ verspotteten Kraftwerksbetreiber wurde seinerzeit keine sonderlich rosige Zukunft vorhergesagt, doch unter Schäfer verdreifachte sich der Börsenwert des Unternehmens. Der frühere Ruhrgas-Chef und Eon-Finanzvorstand galt seinen Wegbegleitern und Mitarbeitern als ein Manager, der einen ehrlichen wie menschlichen Umgang pflegte und sich stets vor seine Leute stellte.

Dazu trug sicher auch bei, dass sich Schäfer aus Sorgen um die Beschäftigten und vor einer Zerschlagung bis zu seinem Ausscheiden erbittert gegen die Übernahme durch den finnischen Fortum-Konzern gewehrt hatte, der heute die Mehrheit am Düsseldorfer Unternehmen hält. Schäfer wollte Uniper als eigenständigen Versorger in die Zukunft führen. Diesen Kampf verlor er ebenso wie den gegen den Krebs.