Essen. . Vom scheidenden Großaktionär Eon bekam Uniper-Vorstandschef Klaus Schäfer keine Hilfe. Die Abstimmung über einen Sonderprüfer, der das Vorgehen des Uniper-Vorstands beim Einstieg des finnischen Energiekonzerns Fortum untersuchen könnte, solle vertagt werden, erklärte Eon-Vertreter Guntram Würzberg während der Hauptversammlung in der Essener Grugahalle.

Vom scheidenden Großaktionär Eon bekam Uniper-Vorstandschef Klaus Schäfer keine Hilfe. Die Abstimmung über einen Sonderprüfer, der das Vorgehen des Uniper-Vorstands beim Einstieg des finnischen Energiekonzerns Fortum untersuchen könnte, solle vertagt werden, erklärte Eon-Vertreter Guntram Würzberg während der Hauptversammlung in der Essener Grugahalle.

Ein Vertreter des Investmentfonds Cornwall, der auf die Einsetzung eines Sonderprüfers drängt, stellte sich hinter den Eon-Antrag. Cornwall wird vom Investor Elliott kontrolliert, der mehr als acht Prozent an Uniper hält. Elliott setzt derzeit auch Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger massiv unter Druck.

Der ehemalige Uniper-Mutterkonzern Eon verfügt noch über ein Aktienpaket von knapp 47 Prozent, will es aber komplett an Fortum abgeben. Eon hat seinen Anteil an Uniper für rund 3,8 Milliarden Euro an die Fortum verkauft, die Transaktion ist aber wegen noch ausstehender Genehmigungen nicht vollzogen.

Uniper-Vorstandschef Klaus Schäfer liegt mit den Finnen im Clinch. Auch bei der Hauptversammlung pochte er auf die Unabhängigkeit von Uniper.

Rückendeckung bekam Schäfer unter anderem von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Er fände es „sehr schade“, wenn die Selbstständigkeit von Uniper verloren ginge, sagte DSW-Geschäftsführer Thomas Hechtfischer. „Uniper träumt von der Eigenständigkeit, aber faktisch ist man auch künftig Spielball eines Großaktionärs, der fast 50 Prozent hält“, urteilte Thomas Deser von der Fondsgesellschaft Union Investment.