Essen. Möbelmärkte wie Poco und XXXL öffnen nun wieder für ihre Kunden. Ikea hingegen prüft erst noch, wann die Filialen wieder geöffnet werden sollen.
Der schwedische Möbelriese Ikea wurde von der Sondergenehmigung für NRW am Donnerstag überrascht. Wann die Ikea-Märkte im Lande nach fünfwöchiger Corona-Pause öffnen werden, ist deshalb noch nicht entschieden. Anbieter wie XXXLutz und Poco sind da schon einen Schritt weiter.
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Ikea gehörte am 17. März zu den allerersten großen Händlern, die der staatlichen Verfügung zuvor kamen und ihre Läden schlossen. „Um die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus so gering wie möglich zu halten, haben wir alle Ikea-Einrichtungshäuser in Deutschland bis auf Weiteres geschlossen“, hatte der Konzern damals mitgeteilt. Nun gehören die Schweden zumindest in NRW zu den ersten, die nach dem Shutdown wieder öffnen dürften. Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gestattet Einrichtungs- und Autohäusern sowie Babymärkten wieder aufzusperren, obwohl sie deutlich mehr Verkaufsfläche als die 800 Quadratmeter haben, die bundesweit gelten.
Ikea strebt aber „zeitnahe Öffnung“ an
Wann Ikea wo wieder starten wird, ließ eine Unternehmenssprecherin offen. Ob dies schon in der kommenden Woche geschehe, sei unklar. Der Montag als erster Öffnungstag sei jedenfalls ausgeschlossen. „Wir streben eine möglichst zeitnahe Eröffnung unserer Einrichtungshäuser in NRW an, werden aber gleichzeitig höchste Sicherheits- und Hygieneauflagen gewährleisten. Sicherheit und Gesundheit für unsere Kunden und Mitarbeiter haben für uns stets oberste Priorität“, so die Sprecherin. Ikea ist in NRW an elf Standorten vertreten, darunter Duisburg, Essen, Dortmund, Kaarst, Kamen, Siegen und Düsseldorf.
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Laumann hatte seine Sondergenehmigung mit der wirtschaftlichen Bedeutung der Möbelbranche in NRW begründet, aber auch mit der Lage der Einrichtungshäuser außerhalb der Innenstädte. Zumindest für Essen trifft die Argumentation des CDU-Politikers nicht zu. Ikea liegt direkt gegenüber dem innerstädtischen Einkaufscenter Limbecker Platz und gleich neben den Einrichtungswettbewerbern XXXL Kröger und Roller.
Rück und Kröger starten Montag
Zumindest XXXL kündigte auf Anfrage unserer Redaktion am Freitag an, dass sowohl Kröger in Essen als auch Rück in Oberhausen am Montag um zehn Uhr wieder mit dem Verkauf beginnen werden. Öffnen will der Möbelriese auch die Filialen in Lüdenscheid, Iserlohn, Freudenberg, Hennef und Würselen. „Wir sind aktuell bereits am Ausrollen unseres Sicherheitskonzeptes zum Schutz von Kundinnen und Kunden und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagte ein XXXL-Sprecher.
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Auch der Möbel-Discounter Poco, der zum XXXL-Konzern gehört, will in NRW am Montag wieder starten. „Wir haben unsere Kassen bereits verkleidet und Mundschutz besorgt“, sagte ein Sprecher unserer Redaktion. Von den 125 Poco-Märkten liegen nach seinen Angaben rund ein Drittel in Nordrhein-Westfalen. Noch am Donnerstag hatte Poco-Chef Thomas Stolletz einen Brandbrief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geschrieben und darin die „willkürliche Marktverzerrung“ kritisiert. „Es ist weder nachzuvollziehen noch zu begründen, warum im Einzelhandel eine Grenze bei 800 Quadratmetern Geschäftsfläche gezogen werden soll“, so Stolletz. Nun können seine 8500 Mitarbeiter, die in Kurzarbeit sind, zumindest in NRW aufatmen.