Essen. Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen profitiert von Lockerung der Corona-Regeln. EMG fordert eine Öffnungs-Erlaubnis auch für große Läden.
Von der Lockerung im Einzelhandel profitieren nicht nur Möbelhäuser und Babyfachmärkte sondern auch Einkaufzentren in NRW. So darf ab Montag auch die große Essener Shoppingmall Limbecker Platz wieder öffnen - wenn auch gebremst.
Denn für das Center gilt ebenso wie im übrigen Handel: Nur Läden unter 800 Quadratmeter Verkaufsfläche ist es erlaubt, wieder Kunden zu bedienen. Das sieht eine Rechtsverordnung des Landes NRW vor, die von der Stadtverwaltung umgesetzt wird.
Im Limbecker Platz sind das zwar die meisten der rund 200 Geschäfte, sagt Centermanagerin Alexandra Wagner. Geschlossen bleiben müssen aber die großen, meist zugkräftigen Läden: Galeria Karstadt-Kaufhof, Karstadt-Sport, Saturn, C&A, New Yorker. Auch Friseurläden und Nagelstudios werden noch nicht wieder geöffnet haben. Und der Gastronomie im Center ist es weiterhin nur gestattet, Speisen für den Außerhaus-Verzehr zu verkaufen.
EMG fordert das Land auf, auch größere Geschäfte öffnen zu lassen
Der Essen Marketing GmbH (EMG) ist das zu wenig. Sie fordert das Land NRW auf, die neue Landesverordnung zu überdenken und auch größere Verkaufsflächen zuzulassen. „Uns fehlt hier die Logik“, sagt EMG-Geschäftsführer Richard Röhrhoff und beruft sich auch auf viele Einzelhändler, die sich seit Mittwochabend bei der EMG beschwert hätten.
„Es ist doch unverständlich, dass Galeria am Willy-Brandt-Platz dicht bleibt, während man im Möbelgeschäft mit großen Boutiquen unbegrenzt shoppen kann", so Röhrhoff. "Mit Zugangsbeschränkungen könnten größere Häuser in der Innenstadt problemlos den Infektionsschutz gewährleisten. Der Handel brauche jetzt jeden Cent Umsatz, um Überleben und Beschäftigung sichern zu können. Nach Meinung der EMG stelle die jetzige Regelung einen klaren Wettbewerbsnachteil für größere Betriebe dar.
Centermanagerin ist froh, dass zumindest die kleiner Läden wieder öffnen dürfen
Tatsächlich sei nicht einfach nachzuvollziehen, dass die Großen davon ausgenommen bleiben, für andere wie Möbelhäuser es aber Ausnahmen gebe, moniert auch Centermagaerin ASlexandra Wagner. "Wir sind dennoch im Sinne unserer Mieter froh, dass wir wieder öffnen dürfen."
Die kleineren Läden im Center müssen ab Montag allerdings dafür sorgen, dass sich nicht mehr als ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche dort aufhält. "Wir werden unsere Mieter natürlich dabei unterstützen, die Vorgaben einzuhalten", kündigte die Centermanagerin an.
So können im Einkaufszentrum in Echtzeit die Besucherzahlen abgefragt werden. "Wenn es zu viele Besucher würden, könnten wir die Eingänge vorübergehend schließen", kündigt Alexandra Wagner an. Doch noch weiß niemand genau, ob die Kunden die neuen Lockerungen tatsächlich annehmen und wieder in die Läden strömen.
Limbecker Platz hatte mit nur elf Läden geöffnet
Dass Center am Montag wieder hochzufahren, sei indes kein Problem. "Wir hatten ja auch in den vergangenen Wochen geöffnet", sagte Wagner. Wachschutz und Reinigung liefen die gesamte Zeit weiter. In den Wochen des allgemeinen Shutdowns hatten im Center allerdings nur elf Geschäfte geöffnet, darunter der Drogeriemarkt DM, eine Apotheke und der Rewe-Markt. Es werde dennoch einige Tage dauern, bis im Center wieder Normalbetrieb herrsche, so die Managerin. Das dürfte auch für die Läden selbst gelten, denn Hygienemaßnahmen müssen organisiert und Personal gegebenenfalls aus der Kurzarbeit geholt werden.
Woran das Center indes festhält, sind die Sparmaßnahmen, die es sich in den vergangenen Wochen auferlegt hat. So blieb unter anderem die abendliche Beleuchtung der markanten Fassade dunkel. Auch andere Lampen wurden gedimmt. "Was wir beibehalten werden, ist noch nicht entschieden. Wir werden aber das gesamte Jahr sparen müssen im Interesse unserer Mieter", kündigte Alexandra Wagner an.