Essen. Die GDL ruft ihre Mitglieder auf, von Freitag bis Montag die Arbeit niederzulegen - ausgerechnet dann, wenn in neun Bundesländern die Ferien starten oder enden. Bei den Bahnkunden schwindet das Verständnis für den Arbeitskampf. Sie sind empört über den Zeitpunkt und die kurzfristige Ankündigung.

So kommentieren unsere Nutzer die erneute Streikankündigung der GDL:

wonko4 schreibt am Morgen:

"Das ist in weniger als sechs Stunden. Soviel dann dazu, dass man Streiks rechtzeitig ankündigen will. Die GdL soll streiken, das ist ihr gutes Recht. Aber einen Streik so kurzfristig anzusetzen, wenn abzusehen ist, dass dadurch die Vielzahl der Arbeitnehmer auf dem Rückweg stranden wird ist unverschämt. Die Leute sind bereits an ihrem Arbeitsplatz und haben gar keine Möglichkeit mehr, sich Alternativen zu suchen. Und genau so ist das gewollt, soviel dann zum Thema "Verantwortung". Damit hat die GdL ganz klar gezeigt, in welche Richtung sie tritt."

andreaswalter kommentiert:

"So, jetzt also mit der Brechstange. Dabei ist die öffentliche Akzeptanz für die GDL doch eh schon nahe der Nulllinie. Klingt für mich nach "Alles oder Nichts". Und wenn man so mit der Brechstange kämpft, wäre "Alles" wohl das falsche Signal."

matthesgrund meint:

"Wenn man der Meinung ist, dass Lokführer für das Funktionieren des Staates unbedingt benötigt werden, müssen sie verbeamtet werden. Offenbar ist der Staat aber anderer Meinung, denn er hat das Beamtentum bei der Bahn ja gerade erst abgeschafft."

Mitgefühl für Urlaubsreisende

CaDa2012 ärgert sich über den Zeitpunkt des Streiks:

"Grandios. Vielleicht kommen die Pendler heute noch nach Hause, weil der Personenverkehr eben erst ab heute Nacht bestreikt wird, aber was ist mit den ganzen Urlaubern, die mangels Auto oder aus ökologischem Bewusstsein heraus eine überteuerte Bahnfahrkarte und überteuerte Zimmer gebucht haben und jetzt zusehen müssen, wie sie mitsamt Gepäck nach Hause kommen!? Irgendwo hört es echt auf."

Auch interessant

Auch Im-Kopf-Umschalter sinniert über das Timing der GDL - und übers Streikrecht:

"Bundesliga-WE, Ferienende...! Da braut sich was zusammen. Taktisch klug von der GDL gewählter Zeitpunkt. Natürlich sind viele Menschen / Kunden betroffen und ärgern sich. Nur: Wenn die Banker streiken oder die Stadtwerke, hat dies ebenfalls unmittelbaren Einfluss auf Kunden. Vielleicht nicht in dem Ausmaß, weil nicht für jeden unmittelbar spürbar, aber dennoch vorhanden. Wenn ich an einem Streiktag unbedingt einen wichtigen Termin zur Verlängerung eines Kredites wahrnehmen muss, weil sonst ein Projekt platzt: Shit happens. Streikrecht ist nun mal eines der höchsten Güter unserer Demokratie. Daher: Ruhig bleiben und anders organisieren."

Lori1964 zeigt sich "fassungslos":

"Ich bin fassungslos, die Lokführer wollen mehr Geld, tja, wer möchte das nicht. Andere sind durch diesen Streik kurz davor ihren Job zu verlieren, weil sie mal wieder keine Möglichkeit haben an ihrem Arbeitsplatz pünktlich oder gar zu erscheinen."

"Kein Streik, sondern Erpressung" - das denken unsere Facebook-Nutzer 

Auch in den Sozialen Netzwerken hat die Nachricht vom erneuten Ausstand der Lokführer für Wirbel gesorgt. Während manche Nutzer nach wie vor Verständnis für den Arbeitskampf der GDL haben, verlieren andere die Geduld.

Ulrich Schirrmann schreibt:

"Es reicht jetzt !!!! Schon lange geht es nicht mehr um Löhne und Arbeitszeiten, sondern um die Machtansprüche eines einzelnen Herrn. Die Bahn ist ein Unternehmen, welches durch den Staat, also durch die Steuerzahler subventioniert wird. Das bedeutet, dass dieser Gewerkschaftsfunktionär seit Monaten mein Geld und das Geld vieler anderer verschleudert."

Udo Biesewski sieht das anders:

"Ich finde es gut und richtig, GDL macht weiter so, setzt eure Forderungen durch und zeigt mal dem schweigenden Volk, wie man sich wehren kann gegen Hungerlöhne und Sozialabbau. Wie man kämpft für Menschenwürdiges Leben und ordentliches Gehalt."

Auch Sven Dalemans hat Verständnis:

"Leute, der Streik soll ja gerade bewirken, dass viele betroffen werden, damit die Chefs sehen was passiert wenn. Und in jedem Beruf egal ob Bäcker, Maurer oder Lokführer, es muss eine gerechte Entlohnung geben. Nein, ich bin kein Lokführer, aber ich habe Verständnis. Die Menschen heutzutage nehmen einfach zu viele Sachen als selbstverständlich."

"Da werden sich die Fernbus-Firmen aber freuen"

Patrick Juch kommentiert knapp:

"Da werden sich die Fernbus-Firmen aber freuen. "

Siffi Böse fragt sich:

"Was wäre, wenn mal alle Altenpfleger oder Ärzte flächendeckend streiken würden? Mir fehlt mittlerweile JEDES Verständnis!!!"

Kathrin Isr findet:

"Das ist schon kein Streik mehr, sondern Erpressung! Und am Ende zahlt der Gast drauf, der Service ist immer noch mies."

Und Andrea Müllermeierschmidt kommentiert:

"Die GDL verspielt so langsam aber sicher jede Sympathie, die ich mal für schlecht bezahlte Lokführer im Vergleich zu den Piloten hatte." (we)