Hannover. Hochgiftiges Futtermittel ist an Tausende Bauernhöfe in Deutschland geliefert worden - womöglich auch nach NRW. Hier gibt es laut Landwirtschaftsministerium bislang 14 Verdachtsfälle. Der überwiegende Teil des mit einem krebserregenden Schimmelpilz verseuchten Futters landete in Niedersachsen.

Höfe in Nordrhein-Westfalen sind mit hochgiftigem Futtermittel aus Serbien beliefert worden. Es gebe bislang 14 Verdachtsfälle in landwirtschaftlichen Betrieben in NRW, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Düsseldorf am Freitag. "Die Betriebe werden überprüft."

Zuvor war bekannt geworden, dass mindestens 10.000 Tonnen eines mit einem krebserregenden Schimmelpilz verseuchten Maisfutters über Futtermittelhersteller an mehr als 3500 Höfe in Niedersachsen ausgeliefert worden waren.

Schimmelpilz im Futter kann Rohmilch belasten

Der Mais ist mit dem Schimmelpilzgift Aflatoxin B1 kontaminiert. Er wurde von Futtermittelherstellern zu Futter für Schweine, Rinder und Geflügel verarbeitet. Schon geringe Höchstmengenüberschreitungen im Futtermittel könnten zum Beispiel zu einer kritischen Belastung von Rohmilch führen.

Eine Gefährdung für Verbraucher sieht das Ministerium nach ersten Einschätzungen dennoch nicht. Wenn Molkereien die Milch von verschiedenen Höfen abholen, wird sie den Angaben zufolge vermischt. Von diesem Freitag an solle es mehr Kontrollen geben.

Insgesamt seien 45 000 Tonnen über den niedersächsischen Hafen Brake importiert worden. 10 000 Tonnen seien in Brake, 25 000 Tonnen in einer Lagerhalle in Bremen gesperrt worden. Neben Niedersachsen sind dem Ministerium zufolge auch noch geringe Mengen nach Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen geliefert worden. (dpa)