Brüssel.. Die Bestände mehrerer Fischarten in der Ostsee haben sich so weit erholt, dass im kommenden Jahr wieder mehr gefangen werden kann. In ihrem Vorschlag für die Fangquoten 2013 empfiehlt die EU-Kommission höhere Fangzahlen für Hering, Plattfisch und Sprotten.
Die Fangbegrenzung der vergangenen Jahre habe sich ausgezahlt, erklärte die Dienststelle der Fischereikommissarin Maria Damanaki. Man könne bei den drei Arten ein stabil hohes Niveau anpeilen.
Für einige nach wie vor gefährdete Arten wie Dorsch und Lachs wollen die Brüsseler Verantwortlichen für die EU-Fischereipolitik aber auch 2013 die Fänge weiter drosseln. Bei Dorsch und Lachs sei eine Absenkung der zulässigen Fangmengen um bis zu elf Prozent nötig.
Demgegenüber kann die zulässige Menge laut Kommission beim Hering im westlichen Fanggebiet der Ostsee, zu dem Deutschland gehört, um 23 Prozent steigen. Sie würde dann 25.800 Tonnen betragen. Für Sprotten und Plattfische schlägt Brüssel elf beziehungsweise 18 Prozent Zuwachs vor.
Reform des Systems war 2011 angestoßen worden
Die Bundesregierung hat noch keine abschließende Meinung zu den Vorschlägen der Kommission, bewertet sie aber in der Tendenz als positiv. „Das ist fachlich nachvollziehbar”, hieß es zunächst.
Der Fischfang ist neben der Landwirtschaft der Bereich, den die EU zentral reguliert. Weil immer mehr Arten wegen Überfischung bedroht waren, hat die EU 2011 eine Reform des Systems auf den Weg gebracht. Grundgedanke ist, die Fänge auf ein Quantum zu begrenzen, das Jahr für Jahr nachwächst.