Düsseldorf. Die nordrhein-westfälischen Behörden warnen vor dioxinbelasteten Eiern aus Freilandhaltung. Die Eier stammen aus dem Kreis Höxter und sind mittlerweile aus dem Verkauf zurückgerufen. Verbraucher sollen auf die Stempelnummer 1 DE 0518831 achten.

In Nordrhein-Westfalen sind erneut dioxinbelastete Eier aufgetaucht. Das NRW-Verbraucherschutzministerium warnte am Freitag vor dem Verzehr konventioneller Eiern aus Freilandhaltung mit der Stempelnummer 1 DE 0518831, da diese möglicherweise mit Dioxin belastet seien.

Bei einer Probe von Eiern aus einem Betrieb im Kreis Höxter waren Werte über dem erlaubten Höchstgehalt aufgefallen. Die Eier sind aus dem Verkauf zurückgerufen, der Betrieb darf auch keine Eier aus diesem Stall mehr verkaufen. Anhand der Stempelnummer auf den Eiern können die Verbraucherinnen und Verbraucher nachvollziehen, ob sie möglicherweise belastete Eier gekauft haben und diese entsorgen.

Schon mehrere Fälle in diesem Jahr

Erst im August waren von einem Betrieb im Kreis Soest Eier in den Handel geraten, die mit dioxinähnlichen polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet waren. Im Mai hatte ein anderer Fall im Kreis Borken für Aufsehen gesorgt weil eine zweifach erhöhte Dioxinbelastung und eine 4,5-fache Erhöhung des Giftstoffs PCB nachgewiesen worden war. Im April waren zwei Höfe in Duisburg gesperrt worden.

Essen Sie noch Eier?

Ulrike Bartsch aus Süd: „Ich esse nur Bio-Eier. Darin habe ich Vertrauen.“  Foto: Walter Buchholz
Ulrike Bartsch aus Süd: „Ich esse nur Bio-Eier. Darin habe ich Vertrauen.“ Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
Auf Bio-Produkte würde Klaus Wiersch nicht ausweichen: „Dabei frage ich mich immer, ob auch wirklich drin ist, was draufsteht. Meine Eier kaufe ich beim vertrauensvollen Händler. Die Debatte ist doch jetzt schon fast Mode. Wenn die Werte wirklich bedenklich sind, müsste das dann auch sofort verboten werden.“ Foto: Walter Buchholz
Auf Bio-Produkte würde Klaus Wiersch nicht ausweichen: „Dabei frage ich mich immer, ob auch wirklich drin ist, was draufsteht. Meine Eier kaufe ich beim vertrauensvollen Händler. Die Debatte ist doch jetzt schon fast Mode. Wenn die Werte wirklich bedenklich sind, müsste das dann auch sofort verboten werden.“ Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
„Ich kaufe auch jetzt ganz normal meine Bio-Eier. Fleisch hole ich sogar direkt beim Bauern“, kommentiert Carmen Obi. Foto: Walter Buchholz
„Ich kaufe auch jetzt ganz normal meine Bio-Eier. Fleisch hole ich sogar direkt beim Bauern“, kommentiert Carmen Obi. Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
Für Hermann Welp kommen nur „sichere“ Eier in Frage: „Ich habe selber sechs freilaufende Hühner. Aber auch ich habe meinen Händler gefragt, ob mit dem Futter alles in Ordnung ist. Man ist ja vorsichtig.“ Foto: Walter Buchholz
Für Hermann Welp kommen nur „sichere“ Eier in Frage: „Ich habe selber sechs freilaufende Hühner. Aber auch ich habe meinen Händler gefragt, ob mit dem Futter alles in Ordnung ist. Man ist ja vorsichtig.“ Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
Auch die Holsterhauserin Inken Mapel setzt auf Bio-Eier. Damit fühlt sie sich seit Jahren sicher. Foto: Walter Buchholz
Auch die Holsterhauserin Inken Mapel setzt auf Bio-Eier. Damit fühlt sie sich seit Jahren sicher. Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
Ob Bio-Siegel oder nicht, Theo Hoffmann aus Dellwig lässt auf seine Eier nichts kommen: „Wat se jetzt schon wieder gefunden haben. Das ist mir egal. Ich ess’ immer normale Eier. Das kümmert mich nicht. Aber wir haben selbst zur Hochzeit des BSE-Skandals Rindfleisch gegessen.“ Foto: Walter Buchholz
Ob Bio-Siegel oder nicht, Theo Hoffmann aus Dellwig lässt auf seine Eier nichts kommen: „Wat se jetzt schon wieder gefunden haben. Das ist mir egal. Ich ess’ immer normale Eier. Das kümmert mich nicht. Aber wir haben selbst zur Hochzeit des BSE-Skandals Rindfleisch gegessen.“ Foto: Walter Buchholz © WAZ FotoPool
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Der letzte große Dioxin-Skandal hatte rund um Weihnachten 2010 Landwirtschaft und Verbraucher in Deutschland erschüttert. Damals wurde schnell klar: Schuld war ein Futtermittel-Hersteller in Schleswig-Holstein, der hochgiftige Industriefette ins Tierfutter gemischt hatte. In Eiern, Geflügel- und Schweinefleisch fanden Experten das Dioxin. Allein in NRW wurden Ende 2010 fast 270 Bauernhöfe vorübergehend gesperrt, bundesweit waren es 5000.

Verzehr geringer Mengen nicht gefährlich

Bei geringem Verzehr von belasteten Produkten besteht nach Angaben des Ministeriums allerdings keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher. Allerdings können Dioxine bei längerer Aufnahme zu gesundheitlichen Problemen führen und möglicherweise die Entstehung von Krebserkrankungen begünstigen. Ziel des Verbraucherschutzministeriums NRW ist es deshalb, Dioxine so weit wie möglich aus der Nahrungsmittelkette herauszuhalten.(mit dapd-nrw)