Mainz. . Montag vollzieht der ZDFinfokanal seinen Relaunch. Neuer Name, neue Formate: Der digitale Spartenkanal ist vor allem um die „Generation Facebook“ bemüht.

Mit dem Relaunch des ZDFinfokanals beendet die Mainzer Sendeanstalt nach Veränderungen bei ZDFneo und ZDF.kultur in der kommenden Woche die Frischzellenkur ihrer drei digitalen Spartenkanäle. Ab Montag läuft „ZDFinfo“. Neu ist nicht nur der Name. Interaktivität und die Verknüpfung von Internet- und Fernsehangebot sollen im Vordergrund stehen.

Das Konzept sei zu wenig profiliert. Der ZDFinfokanal habe sich neu erfinden und definieren müssen. Chefredakteur Peter Frey erzählt von einem „Informationssender zum Mitsprechen“. Die Zuschauer werden sich einmischen, mit den Machern der Formate in Kontakt treten, über verschiedene Kanäle mit ihnen diskutieren können. Und sich informieren: „ZDFinfo ist dem starken Informationsprofil des Senders verpflichtet. Somit beschreibt auch der Name klar und unmissverständlich den inhaltlichen Kern des Programms“, sagt Programmbereichsleiter Robert Bachem.

Beispiel: die „heute“-Sendung. Jeden Mittwoch wird es im Anschluss an die 19 Uhr -Nachrichten auf dem Spartenkanal die Möglichkeit geben, direkte Nachfragen an die Sendungsmacher zu stellen. „Moderator, Schlussredakteure, Redaktionsleiter und Hauptredaktionsleiter werden sich den Fragen eines Kritikers und der Zuschauer stellen“, kündigt Frey an.

Vorzeigeprojekt „log in“

Das Vorzeigeprojekt der Mainzelmänner soll die Talkshow „log in“ werden. Stuttgart 21, die deutsche Enthaltung beim Nato-Einsatz in Libyen, die Griechenland-Diskussion – in der Livesendung hat der Zuschauer das Wort. Eine Stunde lang stellt sich ein prominenter Gast den Zuschauern, die ihre Fragen via Facebook, Twitter und Co. stellen und auch auf die Antworten erneut reagieren können.

Junge, informationshungrige Zuschauer möchte das Zweite ansprechen. Mit den crossmedial aufbereiteten inhaltlichen Schwerpunkten Politik, Europa, Zeitgeschichte, Wissen und Service soll auch die „Generation Facebook“ bedient werden.

Das Magazin „Europa plus“ verspricht, kritisch das vorab online diskutierte Thema der Woche aufzuarbeiten: Nachfragen, Widersprüche klären, Verantwortliche mit Kritik konfrontieren. Sechsmal die Woche liefert ZDFinfo Service kompakt. „Wiso plus“ gibt Ratschläge bei den Themen Umwelt, Recht, Geld, Technik und Leben. „Wir wollen der Generation der 30- bis 50-Jährigen lebenspraktische Informationen bieten“, erklärt Frey.

Chronist gesellschaftlicher Revolution

Neben Wiederholungen von Sendungen aus dem Hauptprogramm komplettieren weitere neue Formate wie „Elektrischer Reporter“ das Angebot. Diese Weiterentwicklung des gleichnamigen, bereits im Infokanal in verkürzter Form alle 14 Tage ausgestrahlten Magazins beschäftigt sich mit dem digitalen Wandel in Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Das Internet dringt beinahe grenzenlos in nahezu alle Lebensbereiche vor. „Elektrischer Reporter“ versteht sich als Chronist dieser gesellschaftlichen Revolution. Eine Viertelstunde pro Woche, die zeigen soll, wie das Netz unsere Welt verändert.

Auch im Fernsehen, auch beim ZDF.