Washington. Apple-Chef Tim Cook hat sich als homosexuell geoutet. “Ich bin stolz, schwul zu sein“, schrieb der 53-Jährige in einem Beitrag für das amerikanische Wirtschaftsmagazin “Businessweek“. Viele Kollegen bei Apple wüssten das bereits, schrieb Cook. Er hoffe, dass sein Schritt anderen helfen könne.
Tim Cook, der Chef des Computer-Riesen Apple, hat als einer der ersten Bosse eines weltweit führenden Unternehmens öffentlich über seiner Homosexualität gesprochen. In einem Beitrag für das Wirtschaftsmagazin Bloomberg Businessweek schreibt der 53-jährige Manager, der die Konzernspitze nach dem Tod von Steve Jobs 2011 übernahm: „Ich bin stolz, schwul zu sein".
Schwul zu sein, sei eines der „größten Geschenke“, die Gott ihm gemacht habe. Durch seine Homosexualität will Cook ein „besseres Verständnis“ dafür bekommen haben, was es heißt, einer gesellschaftlichen Minderheit anzugehören.
Begegnung mit dem Ku-Klux-Clan
Cook erinnerte vor einigen Wochen öffentlich an seine Jugendzeit im Süd-Bundesstaat Alabama und eine Begegnung mit dem rassistischen Ku-Klux-Klan, der vor allem gegen Afro-Amerikaner Front machte. Amerika sei in Sachen Gleichberechtigung von Minderheiten wie Schwarzen oder Homosexuellen noch längst nicht weit genug gekommen, sagte er.
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Noch immer gebe es in einzelnen Bundesstaaten Gesetze, nach denen Arbeitgeber Mitarbeiter aufgrund sexueller Orientierung entlassen oder Hausbesitzer Mieter kündigen können, weil sie schwul oder lesbisch seien. Cook will seine firmenintern bekannte Homosexualität und seinen Promi-Status nutzen, um im Sinne des Bürgerrechtlers Martin Luther King für mehr Gleichberechtigung zu kämpfen.
Sprecher von Schwulenverbänden in den USA reagierten anerkennend auf das Coming Out des milliardenschweren Unternehmers. Nach einer Untersuchung der Unternehmensberatung Deloitte verheimlichen 83 Prozent der Homosexuellen in den USA aus Angst vor Unannehmlichkeiten ihre sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz. (diha)