Essen. Das kriselnde Modeunternehmen Abercrombie will wieder mehr Kunden anlocken. Dabei sollen laut einem Medienbericht einfache Tricks helfen: Die Filialen von Hollister und “Abercrombie and Fitch“ sollen am Einsatz von Parfüm, Musik, Licht und halbnackten Männermodels schrauben.

Die Modekette "Abercrombie and Fitch" will in ihren Filialen weniger Parfüm versprühen. Nach einem Bericht des Online-Magazins Huffington Post sollen 25 Prozent weniger Duftstoffe versprüht werden. Davon seien alle Filialen von Abercrombie und der Tochtermarke Hollister betroffen — auch die knapp 20 Geschäfte in Deutschland.

Schon länger steckt das Unternehmen in der Krise. Im vergangenen Geschäftjahr brach der Umsatz bei Abercrombie ein. Die Filialen der Unterwäschemarke Gilly Hicks sollen in Deutschland sogar komplett schließen, auch die Filiale im Oberhausener Centro. Vor allem preiswertere Modemarken machen dem höherpreisigen Traditions-Haus (gegründet 1892) zu schaffen. Hauptzielgruppe sind Jugendliche ab zwölf Jahren.

Zukünftig soll es auch schwarze Kleidung geben

Aber um mehr Kunden in die Filialen zu locken, suche das Unternehmen auch nach anderen Wegen, heißt es in dem Bericht: Neben der Parfüm-Reduzierung sei auch geplant, die Musik leiser zu drehen. Außerdem solle es in den Hollister-Filialen heller werden. Zudem wolle Abercrombie bald auch Kleidung in Schwarz anbieten und weniger halbnackten Männermodels in den Filialen einsetzen.

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Ohnehin sei der Parfüm-Einsatz gefährlich, erklärt eine kanadische Forscherin der Huffington Post. Werde den Kunden in dunklen, geschlossenen Räumen ein Geruch von Enge suggeriert (etwa von Kino-Popcorn oder Kaminfeuer) könne das zu unbewusster Angst führen. Besser seien Gerüche von Offenheit (etwa Meerluft oder Äpfel).

Umliegende Geschäfte dürften sich über die Parfümpläne freuen: In München haben Nachbarn schon gegen die Geruchsbelästigung geklagt. Auch in Düsseldorf gab es Ärger wegen des Dufts, der auf die Straße treibt.

Wann Abercrombie und Hollister die Pläne zu Parfüm, Models, Licht und schwarzer Kleidung in Deutschland umsetzen ist laut dem Bericht der Huffington Post noch nicht bekannt.