Mannheim. . Ein reiner Baukonzern ist Bilfinger schon lange nicht mehr. Die Entwicklung hin zu Services geht weiter: Konzernchef Koch will den traditionellen Tiefbau größtenteils loswerden.
Roland Koch treibt den Umbau des einstigen Baukonzerns Bilfinger zum Dienstleistungsunternehmen weiter voran. Der Vorstandschef und ehemalige hessische Ministerpräsident stellt wesentliche Teile des Tiefbaugeschäfts zum Verkauf und will so die Profitabilität des MDax-Konzerns weiter erhöhen und das Wachstum beschleunigen. Bilfinger habe in diesem Geschäftsfeld immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen, sagte Koch auf der Hauptversammlung am Donnerstag. Bilfinger hatte die Aktivitäten von 4,2 Milliarden Euro 2008 auf rund 1 Milliarde Euro 2013 zurückgefahren.
Die betroffenen Unternehmen sollen Koch zufolge "ausgewählten Interessenten" zum Kauf angeboten werden. "Wir gehen davon aus, dass das in spätestens einem Jahr abgeschlossen ist." Es geht um Tiefbauaktivitäten mit einem Umsatz von rund 800 Millionen Euro. Dort arbeiten nach Unternehmensangaben rund 3000 Mitarbeiter, davon 1700 in Deutschland.
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Bilfinger-Chef Koch stafft die Organisation
Am Hochbau mit einem Volumen von 700 Millionen Euro hält Koch aber fest. "Wir sind und bleiben eines der größten deutschen Hochbauunternehmen", betonte er. Ausgenommen vom Verkauf sind auch Einheiten, die auf Offshore-Windkraftanlagen, den Bau von Überlandleitungen und Stahlbau spezialisiert sind. Strategischer Schwerpunkt von Bilfinger sind inzwischen Services rund um Immobilen, von der Planung und Finanzierung bis hin zu Betrieb und Reparatur oder Abwicklung.
Derzeit kappt Koch im Konzern die Kosten und strafft die Organisation. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging wegen Kosten für das Sparprogramm in den ersten drei Monaten 2014 um mehr als die Hälfte auf 22 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 8 (Vorjahr: 21) Millionen Euro. Der milde Winter und Zukäufe sorgten für einen leichten Anstieg der Leistung um ein Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro. (dpa)