Düsseldorf. Noch einmal neu rechnen will der Metro-Konzern. Laut einem Medienbericht sollen weniger karstadt-Filialen übernommen werden als zunächst angedacht. Der Grund sei eine angeblich verschlechterte wirtschaftliche Lage. Arcandor-Insolvenzverwalter dementiert das.
Der Düsseldorfer Metro-Konzern will offenbar doch weniger Karstadt-Filialen vom insolventen Konkurrenten Arcandor übernehmen als zunächst in Aussicht gestellt. Nach einem Bericht des Münchner Nachrichtenmagazins «Focus» rechnet Metro die geplante Übernahme von rund 60 Karstadt-Häusern noch einmal neu durch. Unter Berufung auf Konzernkreise heißt es, die wirtschaftliche Lage einiger dieser Filialen habe sich offenbar verschlechtert, so dass sie für den größten deutschen Einzelhändler nicht mehr interessant sein könnten.
Zahlen seien falsch
Der Sprecher des Arcandor-Insolvenzverwalters, Thomas Schulz, wies Spekulationen über die angeblich verschlechterte Lage zurück. «Wir sind sehr erstaunt darüber, dass sich die Metro zu Karstadt-Zahlen äußert, die ihnen gar nicht vorliegen könnnen - zumal sie falsch sind», sagte er der AP.
Ein Metro-Sprecher erklärte auf Anfrage nur, der Konzern sei weiter bereit, in ernsthafte Gespräche über die Bildung einer Deutschen Warenhaus AG einzutreten. Zu Zahlen könne er sich nicht äußern, solange Metro keinen vertieften Einblick in die Bücher genommen habe.
Häuser in schlechter Verfassung
Bereits im Juni hatte Metro-Chef Eckhard Cordes kritisiert, dass es bislang nicht zu Gesprächen mit Arcandor kam. Die Folge sei, «dass die Häuser bald in so schlechte Verfassung kommen, dass wir statt 60 vielleicht nur 50 oder noch weniger übernehmen können», sagte Cordes seinerzeit dem Magazin «Stern».
Der vorläufige Arcandor-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hatte am Donnerstag erklärt, von den derzeit 126 Waren- und Sporthäusern Karstadts kämen 19 nicht profitable aus elf Bundesländern auf den Prüfstand. Ihnen drohe die Schließung. «Das wird zu einem nennenswerten Stellenabbau führen», fügte Görg hinzu. (ap)