Essen. Ex-Arcandor-Chef Middelhoff steht erneut vor Gericht. Diesmal geht es unter anderem um private Flüge, die er auf Kosten des Unternehmens unternommen haben soll. Sein Anwalt gibt sich jedoch jetzt schon siegesgewiss. Er rechnet mit einem Freispruch.
Der frühere Spitzenmanager Thomas Middelhoff wird sich vor dem Essener Landgericht wegen des Verdachts der Untreue verantworten müssen. Das Landgericht ließ die bereits im vergangenen Jahr erhobene Anklage der Staatsanwaltschaft Bochum gegen den früheren Chef des einstigen Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor in vollem Umfang zu, wie ein Justizsprecher am Mittwoch mitteilte. Middelhoff betonte in einer Erklärung seiner Anwälte, er sei überzeugt, dass die Hauptverhandlung beweisen werde, dass er sich korrekt verhalten habe.
Die Staatsanwaltschaft legt dem Manager nach Angaben des Landgerichts insgesamt 49 Fälle der Untreue zur Last. Es gehe um einen Betrag "mindestens im hohen sechsstelligen Bereich". Größtenteils handele sich um Flüge mit Charterflugzeugen, die von Arcandor bezahlt wurden, nach Auffassung der Anklagebehörde aber privaten Zwecken dienten. Middelhoff-Anwalt Winfried Holtermüller sagte, er rechne mit einem Freispruch in allen Punkten.
´Wann die Hauptverhandlung beginnt, steht nach Angaben des Essener Landgerichts noch nicht fest. (dpa)